Seit jeher ist es ein Bedürfnis der Menschen, Persönlichkeiten, die durch ihre individuelle Lebensleistung nicht nur die eigenen Zeitgenossen, sondern auch die ihnen nachfolgenden Generationen bereichert haben, in Erinnerung zu halten. Die Kirche bediente und bedient sich des Instruments der Kanonisierung. Das bürgerliche Zeitalter schließlich benennt Straßen, Plätze und Einrichtungen nach ihnen.Dennoch zeigt sich, daß keine zu ihrer Zeit noch so bedeutsame Berühmtheit davor gefeit ist, dem Vergessensein anheimzufallen. Wohl nur Insider wissen heute noch, daß der Namensgeber der Aachener Hackländerstraße ein Schriftsteller war, dessen gesammelte Werke in immerhin sechzig Bänden zusammengefaßt wurden. Kaum jemand kann ohne die Hilfe von Nachschlagewerken Straßenbenennungen nach Oppenhoff, Blondel oder Mefferdatis erklären. Diese wenigen Beispiele zeigen, daß es stets der Aktualisierung durch historische Forschung und Beschreibung bedarf, um das Andenken an herausragende Gestalten lebendig zu halten.In diesem Buch werden nicht alle Namenstitel gelöst, aber doch wird ein Anfang gemacht. Die in ihm gesammelten biographischen Skizzen geben Zeugnis von der prägenden Kraft, die einzelne Menschen hatten, die aus unserer Stadt stammten oder in Aachen über einen längeren Zeitraum wirkten. Die von ihnen ausgehenden Impulse bestimmten Geschichte und Entwicklung Aachens und setzen sich zum Teil bis heute hin fort.Dabei zeigt sich auch, daß die herausragenden Arbeiten der hier erinnerten Aachener in ihrer Bedeutung über den lokalen und regionalen Kreis weit hinausgehen und von größerem Interesse sind. Mit der Sammlung von Lebensbildern derjenigen, die im Koordinatensystem von Raum und Zeit in unserer Stadt einen Bestimmungspunkt haben, wird die jeweilige Lebensspur dokumentiert und so ein wenig Licht ins Dunkel der Geschichte geschrieben.Dr. Jürgen LindenOberbürgermeister der Stadt Aachen