1989: Ein Leben am Wendepunkt in doppelter Hinsicht.Ralle findet sich mit dem DDR-Leben nicht so richtig ab. Er verweigert sich dem Parteisystem und verzichtet auf den Lehrberuf, geht stattdessen Untertage. Seine Freizeit verbringt er mit 'Action': Saufen und sich über das System aufregen - ganz selten mal eine Tüte voll Hundekot gegen eine öffentliche Einrichtung werfen. Als seine Freundin ihn wegen seines Alkoholkonsums verläßt, führt das nur zu umso exzessiverem Trinken. Er hat kein Selbstvertrauen mehr, wenn er nüchtern ist und bereits erste ernsthafte Suchtsymptome.Dieser autobiografische Roman schildert einfühlsam, detailliert und sehr intensiv das Umfeld, die Gedanken und das Verhalten eines einfachen jungen DDR-Bürgers mit massiven Alkoholproblemen, der damit allerdings in der Masse kaum auffällt. Doch irgendwann läßt sich nicht mehr leugnen, daß er quasi am Ende ist. Ralle macht eine Therapie, aber die Hoffnung, die angesichts solcher Exzesse für 'normale Trinker' aufkommen mag, wird nachhaltig zerstört durch die beklemmenden Folgen. Es gibt offenbar für jede noch so miese Situation eine weitere Abstiegsmöglichkeit.Ein Roman, der die Eingeweide rumoren läßt, ein Schicksal, das symptomatisch erscheint. wieviele Menschen haben wohl den Fall der Mauer im Rausch verschlafen?