Im Zentrum des Buchs steht das Alltagsleben frhneuzeitlicher Wiener Tischler. Eine Vielzahl erhaltener Realien zeugt zwar vom Schaffen der Handwerker in der vorindustriellen Epoche, doch ist unser Wissen ber die konkreten Lebensverhltnisse der Angehrigen dieser Gesellschaftsschicht noch immer relativ gering. Das Leben der Handwerker war im 17. und 18. Jahrhundert von Znften geprgt. Seit dem Hochmittelalter legten Znfte die engen Grenzen fest, innerhalb derer sich das Leben der Handwerker abspielte. Die Znfte oder Zechen, wie sie in Wien genannt wurden, waren im Alltag der Menschen stets prsent. Mit Zunftordnungen, die Gesetzescharakter besaen, lenkten die Handwerksverbindungen nicht nur die Arbeitsprozesse in den Werksttten, sondern griffen berdies massiv in den privaten Bereich der assoziierten Mitglieder ein. Ob ein Handwerker in eine Zeche eingeschrieben war oder nicht, spielte eine eher marginale Rolle, immer gestalteten die Znfte in heute kaum vorstellbarem Ausma die Existenz der frhneuzeitlichen Menschen mit.