Im Rahmen des Programms zur Sanierung und Erhaltung des tunesischen Weinerbes und in Anbetracht der Bedeutung der Variabilität des lokalen Rebsortenbestands wurden morphologische und molekulare Mikrosatellitenmarker verwendet, um 61 Rebsorten der kultivierten autochthonen tunesischen Reben zu erfassen. Die Verwendung von 17 ampelographischen Deskriptoren führte zu einer hohen Anzahl von Morphotypen und ermöglichte die Diskriminierung aller Kultivare. Die multivariaten Analysen Typ ACP zeigten, dass nur 6 von 17 morphologischen Variablen an der Strukturierung der verschiedenen Rebsorten beteiligt sind. Die Farbvariable, die durch die Merkmale OIV 015, OIV 015-2 und OIV 051 repräsentiert wird, stellt fast die gesamte Strukturierung dar, die durch die zweite Achse der PCA unterstützt wird. Der mithilfe von 15 Mikrosatelliten-Loci aufgedeckte Polymorphismus führte zu einer sehr hohen Anzahl von Allelen (121) und einer sehr hohen Heterozygotie (0,76). Bei den Locus VVMD7, SCU04, VVMD17 und VVMD14 wurde die Heterozygotie unterschätzt. Daher ist bei der Verwendung dieser Primer äußerste Vorsicht geboten.