Anonymität und Gesellschaft Bd. II
Autor Felix Kellerde Limba Germană Paperback – 8 sep 2022
Der zweite Band thematisiert die gegenwärtige Konstellation: den Versuch, Anonymität wissenschaftlich zu fassen. Die Gesellschaftswissenschaften, vor allem um die Chicagoer School, entdecken die soziale Funktionalität von Anonymität und etablieren den Begriff als eine Grundkategorie des Sozialen. Dieser neue Blick erzeugt an der Bruchstelle zwischen Individuum und Gesellschaft, mit Mitteln wie der Dokumentarfotografie, eine eigene Form soziologischer Ästhetik. Anonymität erreicht die inneren Territorien, das Selbst, wird in der Phänomenologie zum generischen Prinzip des Erkennens von Welt. Im Zuge der Verwissenschaftlichung erfährt Anonymität eine Normalisierung.
Gleichzeitig scheitern die Versuche, das Prinzip der Anonymität überhaupt zu fassen. Anonymität, die sich bestimmen ließe, bliebe keine, wie Jaspers erkannte. In dieser Konstellation gerät Anonymität zusehends zu einer Utopie, der Vorstellung von Orten, die der gesellschaftlichen Ordnung nicht unterworfen sind - und sich damit auch der Erfassung und Beschreibbarkeit entziehen. Dieses utopische Moment erhält mit dem Auftauchen digitaler Räume neuen Stoff. Das Internet befeuert die Imagination einer anarchischen, neuartigen Form von Vergesellschaftung. Doch die Utopie der Anonymität gerät in der digitalen Welt zusehends zur Grundlage einer neuen Mythologie. Die vorliegende theoretische und wissensgeschichtliche Untersuchung bietet die Möglichkeit, sich ihr zur stellen und sie zu befragen.
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Specificații
ISBN-13: 9783958322523
ISBN-10: 3958322522
Pagini: 600
Dimensiuni: 140 x 222 x 42 mm
Greutate: 0.86 kg
Editura: Velbrueck GmbH
ISBN-10: 3958322522
Pagini: 600
Dimensiuni: 140 x 222 x 42 mm
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Notă biografică
Felix Keller lehrt und forscht als Soziologe an der Universität St. Gallen, wo er sich mit der vorliegenden Untersuchung habilitierte. Zuvor unterrichtete und arbeitete er an verschiedenen Universitäten (Zürich, Lausanne, Paris, Luzern). Zu seinen Forschungsgebieten gehören wissenssoziologische Fragen der Gesellschaftsbeschreibung der Vermessung des Sozialen, die Geschichte der Sozialforschung, Utopieforschung sowie Soziologie des Visuellen, insbesondere der Fotografie.