Eine umfassende Abhandlung zu den Namen bewohnter Plätze auf dem Gebiet der Stadt Aachen wurde bislang noch nicht vorgelegt. Vornehmlich in heimatgeschichtlicher und heimatkundlicher Literatur treffen wir bisweilen auf Ausführungen zur Erklärung einzelner Ortsbezeichnungen. Ein Hinweis darauf, dass die Frage nach der Herkunft eines Ortsnamens, nach seiner Ursprungsbedeutung und seiner Fortentwicklung stets von allgemeinerem Interesse war und ist.Vielfach sind allerdings die vorliegenden Herleitungen volksetymologischen Ursprungs; bloßes Anklingen war oftmals verantwortlich für eine Namendeutung in eine bestimmte Richtung.Die vorliegende Abhandlung hat sich die Aufgabe gestellt, frühere Namendeutungen zusammenzustellen, diese kritisch zu werten und im Anschluss daran eine nach heutigem Kenntnisstand einwandfreie Etymologie zu formulieren.Das Grundlagenmaterial für die sprachhistorische Beschäftigung mit den Siedlungsnamen bilden Altbelege. Solche wurden in den einschlägigen Urkunden- und Regestenpublikationen sowie in wenigen ungedruckten und kartografischen Quellen ermittelt. Eine Auswahl der sprachlich interessanten und markanten Nachweise wurde bei den behandelten Siedlungsnamen zusammengestellt.Die Untersuchung umfasst die Namen bewohnter Plätze der Stadt Aachen in ihren Ausdehnungen nach den Umschichtungen der kommunalen Neugliederung im Lande Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre 1972. So wird neben dem alten Aachener Kerngebiet und den frühen Eingliederungen von Burtscheid (1897) und Forst (1906) auch der Siedlungsnamenbestand der ehemals selbstständigen Gemeinden Brand, Eilendorf, Haaren, Kornelimünster, Laurensberg, Richterich und Walheim berücksichtigt.Behandelt werden die heute noch gebräuchlichen Siedlungsnamen und wenige untergegangene, denen besondere Bedeutung zuzumessen ist. Als "lebende" Siedlungsbezeichnungen werden solche gewertet, die in irgendeiner Form in moderner Zeit noch nachweisbar sind; z. B. in Straßennamen, auch wenn diese vielfach erst später nach den alten Wohnplätzen gebildet wurden.