Die Originalität unserer Arbeit besteht darin, den Prozess der Identitätsbildung von zwei angehenden Universitätslehrern (EUD) in der Region Tunis anhand einer gekreuzten Fallstudie zu analysieren. Durch die Beobachtung von vier theoretischen Vorlesungen vor Ort, halbleitende Interviews (a priori, vor der Sitzung, nach der Sitzung und im Nachhinein) und die Inhaltsanalyse konnten wir die (bewussten und unbewussten) Mechanismen der Konstruktion des Identitätsprozesses der EUD sowie die evolutionäre und umwälzende Dynamik dieser Identitäts- (und Berufs-) Konstruktion in der Phase des Berufseinstiegs aufzeigen. Wir haben die Auswirkungen der Beziehung zum Wissen auf den Aufbau der beruflichen Identität der EUD und die berufliche Entwicklung dieser Lehrkräfte hervorgehoben. Der Wunsch zu unterrichten bei den EUD scheint mit dem Wunsch zu lernen bei den Studierenden zu korrelieren, die sich unseren Forschungsergebnissen zufolge vor allem als Projektion ihres Lehrers und als Quelle der Identifikation und Anerkennung für ihn erweisen.