Aufgrund veränderter Markt- und Kommunikationsbedingungen gewinnt die Bildkommunikation im Rahmen einer integrierten Unternehmenskommunikation immer mehr an Bedeutung. Hintergrund ist, dass sich der Konsument bei der Aufnahme der vermittelten Informationen wie ein Bastler verhält und aus jenen sein eigenes Markenbild gestaltet. Die visuelle Forschung und im Speziellen die Collagen-Forschung greift diese Erkenntnis auf und hilft dabei, das Basteln eines Markenbildes handwerklich umzusetzen. In Theorie und Praxis trifft der Forscher hierbei auf eine Vielzahl von Varianten bzgl. des Erhebungsdesigns. Innerhalb dieser unterschiedlichen Collagen-Techniken besteht jedoch eine Forschungslücke: Die Ausdrucksfähigkeit von Konsumenten hinsichtlich ihres Markenbildes. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Kriterienkatalog für die bildliche Ausdrucksfähigkeit, im Speziellen für die Collagen-Techniken, aus der Bildwissenschaft abzuleiten. Ein sich hieraus ergebendes Leitfaden-Interview, kombiniert mit der Erhebung dreier unterschiedlicher Collagen-Methoden zu einem Untersuchungsgegenstand, ermöglicht eine Bewertung der Methoden aus Probandensicht. Die Validierung erfolgt durch die Anwendung der Bildanalysekriterien, die sich ebenfalls aus dem Kriterienkatalog ableiten. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit ermöglichen somit dem Forscher eine Einschätzung der Collagen-Methoden hinsichtlich der Erreichung seines Untersuchungsziels sowie eine Berücksichtigung eventueller Störvariablen, die die Probanden in der Fähigkeit ihr individuelles Markenbild auszudrücken, beeinträchtigen.