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Bakterien in Krieg und Frieden: Wissenschaftsgeschichte

Autor Silvia Berger
de Limba Germană Paperback – sep 2009
Die "Ausrottung" aller "unsichtbaren Feinde" des Menschen durch die medizinische Bakteriologie: Aufstieg und Fall einer Leitwissenschaft der Moderne.Als die WHO 1980 den "Tod der Pocken" verkündete, rückte die Vision einer Welt ohne Infektionskrankheiten in greifbare Nähe. Das Auftauchen neuer und die Rückkehr überwunden geglaubter Erreger machten jedoch wenig später klar, dass dies eine Illusion war. Silvia Berger beschäftigt sich mit der Geschichte jener Wissenschaft, durch deren Leistungen - allen voran der Entdeckung der pathogenen Bakterien - die "Ausrottung" der Seuchen erstmals möglich schien: die medizinische Bakteriologie. Die Autorin zeigt mit Blick auf Deutschland zwischen 1890 und 1933, dass der Glaube an die Beherrschbarkeit von Infektionskrankheiten nicht erst in neuester Zeit erschüttert wurde. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr die Bakteriologie eine tiefgreifende Krise. Der von Militärbakteriologen zwischen 1914 und 1918 rigoros verfolgte Traum von der Vernichtung aller "unsichtbaren Feinde" und der Herstellung "reiner" Körper und Territorien rückte in weite Ferne. Die einstige Renommierwissenschaft musste in den 1920er Jahren eingestehen, dass sie mit ihren Denkfiguren das komplexe Zusammenspiel von Mikro- und Makroorganismen nicht mehr erklären konnte. Statt als "Krieg" konzipierte man nun das Verhältnis zwischen Bakterien und Menschen mit Begriffen wie "Gleichgewicht" oder "Symbiose", einer Art friedlichen Koexistenz.Die Studie wurde 2008 mit dem Henry-E.-Sigerist-Preis für Nachwuchsförderung in der Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften ausgezeichnet.
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Din seria Wissenschaftsgeschichte

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Specificații

ISBN-13: 9783835305564
ISBN-10: 3835305565
Pagini: 476
Ilustrații: ca. 15
Dimensiuni: 143 x 224 x 33 mm
Greutate: 0.69 kg
Editura: Wallstein Verlag GmbH
Seria Wissenschaftsgeschichte


Notă biografică

Silvia Berger, geb. 1973, studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Völkerrecht in Zürich und Berlin. Postdoktorandin im Graduiertenkolleg »Geschichte des Wissens« am interfakultären Kompetenzzentrum von ETH und Universität Zürich. Veröffentlichung: Bakteriologie und Moderne. Studien zur Biopolitik des Unsichtbaren, 1870-1920 (2007, hg. zus. mit Philipp Sarasin, Myriam Spörri und Marianne Hänseler).

Recenzii

»Vorbei die Träume, dass sich Infektionskrankheiten ganz auslöschen lassen: Silvia Bergers Rückblick auf die Bakteriologie ist ein lesenswertes Lehrstück für eine aktuelle Einsicht.«(Thomas Weber, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2009)»Berger (...) belegt in ihrem Werk, nicht als Erste, aber mit großer Belesenheit und Klugheit, wie sehr moderne Gesellschaften eine Zentralmetapher für bare Münze nahmen: die vom bösen Feind Mikroorganismus, der in den reinen Körper des Gesunden eindringt.«(Andreas Weber, DIE ZEIT, 19.11.2009)