Berichte aus dem Nationalkomitee der Bundesrepublik Deutschland im International Council for Traditional Music (ICTM / UNESCO)

Dieser Doppelband enthält zu zwei Themenkomplexen Einzelstudien, in denen die Forschungsergebnisse zu bestimmten Aspekten ganz unterschiedlicher musikkultureller Phänomene vorgelegt werden. Im ersten Teil befassen sich AutorInnen mit der Musik, ihrer Funktion oder den ihr zugrundeliegenden Skalen im arabisch-islamischen Raum, untersuchen in historischen Studien die Musik der ersten Schallplattenproduktionen klassischer türkischer Musik oder das Repertoire der Totenlieder in den früheren deutschen Aussiedlergebieten in Ungarn und Mähren, analysieren die Klischees der Europäer über Schwarzafrikaner anhand der Rezeption afrikanischer Tänze in Europa und berichten schließlich über die Arbeit und die Sammlungen südafrikanischer Musik in der Universität Fort Hare.Im zweiten Teil stehen rituelle Aspekte im Vordergrund. Neben Studien, in denen historische Quellen aus ethnomusikologischer Sicht neu bewertet werden, so zu altorientalischen musiktherapeutischen Konzepten und zu mesopotamischen Kultdarstellungen, stehen Untersuchungen zu Ritualen im Jemen, auf den Philippinen und in Trinidad, zur Musik in Glaubensgemeinschaften in China, Griechenland und Deutschland sowie Beiträge zur Identitätsbildung griechischer Mitbürger in Deutschland und zur Institutionalisierung musikalischer Tradition in der Schweiz. Mit dieser Auswahl von Studien zu ganz spezifischen musikkulturellen Einzelphänomenen bietet der Band einen sehr guten Ausschnitt aus der großen Vielfalt an Themenstellungen und Forschungsfeldern der Ethnomusikologie.