Hurenjahre zahlen siebenfach. Alles in allem ist mein Job viel normaler, als es sich die meisten Menschen vorstellen. Er hat aber bestimmt nichts mit Selbsterfahrung, Ausleben der eigenen Sexualitat oder Traumjob zu tun. Der Prenzlauer Berg (Berlin) hat viele Gesichter. Boglarka zeigt Ihnen eins, das die meisten Menschen nicht kennen. Borglarka nimmt sie mit in ihren Puff und erzahlt Ihnen von ihrer Arbeit als Prostituierte. Von ihr werden Sie erfahren, wie ihr Arbeitsalltag aussieht. Borglarka stellt Ihnen ihre Kolleginnen, mannlichen Gaste und die Wirtschafter des Bordells vor. Sie werden erfahren, wie der Betrieb funktioniert und welche Anforderungen an die Damen gestellt werden. Borglarka berichtet aber nicht nur uber ihre Arbeit im Bordell, sondern erzahlt aus ihrem Privatleben, von ihren Gefuhlen und von den Gedanken, die sie sich uber ihre Zukunft macht. Das alles findet im Prenzlauer Berg statt, einem Berliner Bezirk im Umbruch. Und so ist auch das kleine Bordell langst nur noch ein Relikt aus den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Zwischen den hippen Clubs und Cafes wirkt das Bordell in dem heruntergekommenen Haus langst wie ein Fremdkorper. Seine maroden Wande scheinen nur darauf zu warten, einem modernen Komplex teurer Eigentumswohnungen weichen zu mussen. Zumindest die Investoren arbeiten zielstrebig darauf hin Und doch spielen sich hier menschliche Schicksale ab, die sie nicht unberuhrt lassen werden und die nichts mit schummriger Rotlichtromantik zu tun haben. Das Leben im Milieu ist fur die Damen hart und auch davon berichtet Borglarka eindringlich. Fur mich ist das ein Job wie jeder andere. Fur 50 Euro blase ich Dir einen und lasse mich auch noch ficken (ohne Stellungswechsel). Fur das Geld musste ich sonst in Berlin als Ungelernte mit Migrationshintergrund ziemlich lange Regale mit Konserven bepacken, Buros putzen oder an der Kasse sitzen. Fur mich stellt sich nur die Frage, wie lange ich das noch so machen kann.