Es steht heute au¿r Frage, dass Bernd Alois Zimmermann (1918¿1970) zu den zentralen Figuren unter den deutschen Komponisten des 20. Jahrhunderts zu z¿en ist. Obschon er zu Lebzeiten in Avantgardekreisen zun¿st eher als Au¿nseiter galt, wurden viele seiner Konzepte f¿r Komponisten der nachfolgenden Generationen vorbildlich. Dies gilt besonders f¿r jene komplexe Verkn¿pfung von Zeitschichten, die der Komponist selbst als "pluralistisch" bezeichnete, und f¿r die damit oft verbundene Idee der Reflexion von (Musik-)Geschichte in einem Musikwerk. Der Sonderband versammelt Beitr¿ eines internationalen Symposions ¿ber den Komponisten an der Musikhochschule Dresden, das unter der ¿erschrift "Zeitauffassung und musikalische Poetik" stand. Die Beitr¿ namhafter Musikwissenschaftler und Komponisten widmen sich der Frage nach dem historischen Ort von Zimmermanns Musikdenken und insbesondere seiner Vorstellungen der Gestaltung von "Zeit", stellen aber zudem einige wichtige Werke und deren kompositorische Strategien neu zur Diskussion. Der vorliegende Band dient dazu, die in den letzten 15 Jahren erheblich intensivierte Auseinandersetzung mit Zimmermann zu b¿ndeln und zu bilanzieren ¿ und ihr gleichzeitig neue Impulse zu geben.