Die menschliche Gattung definiert sich über den aufrechten Gang. Dabei entfaltet die ständige Wechselwirkung von Außen- und Innenreizen eine formatierende Rolle auf jeden Lern- und Entwicklungsprozess. Bewegen und Fühlen sind immer verbunden. Das Schulalter als Zeitraum bedeutender Ausdifferenzierungsprozesse legt bei mangelhafter motorischer Entwicklung oft die Grundlagen für langwierige Fehlsteuerungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Grundschüler verbringen in der Woche 25-30 Stunden am "Arbeitsplatz Schulbank". Sitzen ist dabei die ungesündeste Form aller Dauerhaltungen. Bei Schuluntersuchungen ist ein deutlicher Anstieg von Haltungsstörungen nachweisbar. Gerade die Optimierung des Bewegungsangebotes in der Schule bietet die Chance der Vorbeugung. Der pädagogische Ansatz zur Vermittlung eines Körperbewusstseins und damit persönlicher adaptiver Fähigkeiten spielt eine immer herausragendere Rolle. Körperliche Bewegungserfahrung bietet als einzigartige Verbindung von Körper - Seele - Geist eine starke Motivation zum Lernen. Der vorliegende Band beleuchtet die Situation beim Heranwachsenden aus unterschiedlicher Sicht. Er erläutert verschiedene Möglichkeiten der Bewegungserfahrung mit theoretischen Grundlagen, praktischen Anregungen und erprobten Vorgehensweisen. Ziel ist, Bewegung in die Schule, und über den Schulsport hinaus, in das Leben von Schulkindern zu bringen. Leben = Bewegung!