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Beziehungsmuster erwachsener Kinder aus Alkoholikerfamilien: Eine qualitative Untersuchung

Cu Eike Christiane Schumann
de Limba Germană Paperback – 6 ian 2013
Erwachsene Patienten, die wegen psychosomatischer Beschwerden, Ängsten, Depressionen und Beziehungsproblemen eine Psychotherapeutische Praxis oder Ambulanz aufsuchen, stoßen im Verlauf der diagnostischen Gespräche auf offensichtliche oder unterschwellige Belastungen ihrer aktuellen Lebenssituation, aber auch auf solche ihres früheren Lebens, insbesondere ihrer Kindheitsgeschichte. Der diagnostisch suchende Blick trifft auf soziale Gegebenheiten und zwischenmenschliche Erfahrungen, welche nicht selten die Anpassungsfähigkeit des Kindes überfordert, es in der Entfaltung seiner Persönlichkeit beeinträchtigt und durch traumatisierende Erfahrungen beschädigt haben. In diesem Zusammenhang spielt der Alkoholmißbrauch eines Elternteils eine häufige und wichtige Rolle. Es entsteht der klinische Eindruck, daß die alkoholbedingten Familienkrisen und Gewaltausbrüche nicht nur das Beziehungsklima vergiften und die soziale Struktur der Familie ruinieren, sondern daß daraus fiir alle Beteiligten sehr komplizierte emotionale Muster resul­ tieren, die durch die Erfahrung von ohnmächtigem Haß, Verachtung, Beschämung, Demütigung und gleichzeitiger Solidarität, Anhänglichkeit und Verantwortlichkeit geprägt sind. In der Persönlichkeit der erwachsenen Patienten, die als Kinder in dieser Situation aufgewachsen sind, lassen sich süchtige und sozial desintegrierte Verhaltensweisen ebenso beobachten wie selbstentwertende und selbstschädigende Züge, aber auch die Bereitschaft, in hohem Maße soziale Verantwortung zu übernehmen. Das innere Skript eines solchen Lebens liest sich wie eine Anleitung zum Unglücklichsein. Die therapeutische Erfahrung zeigt, daß es den Patienten häufig schwer wird, aus dem Sog dieser prägenden Erlebnisse herauszutreten und einselbstbestimmtes und eigenverantwortetes Leben fiihren zu dürfen. Die vorliegende, von Frau Dr. Schumann durchgeführte Untersuchung nähert sich diesen Fragen auf eine sehr differenzierte Weise. Mit den Ansätzen der qualitativen Textanalyse werden 31 Fallgeschichten der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg untersucht.
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Specificații

ISBN-13: 9783824443390
ISBN-10: 3824443392
Pagini: 208
Ilustrații: XIII, 190 S. 17 Abb.
Greutate: 0.28 kg
Ediția:1999
Editura: Deutscher Universitätsverlag
Colecția Deutscher Universitätsverlag
Locul publicării:Wiesbaden, Germany

Public țintă

Graduate

Cuprins

1 Einführung.- 2 Rahmen und Voraussetzungen der Untersuchung.- 3 Methodische Grundlagen.- 4 Auswertung der Daten.- 5 Ergebnis der Einzelfallauswertung.- 6 Ergebnisse des Gruppenvergleichs.- 7 Diskussion.- 8 Zusammenfassung.- 9 Literaturverzeichnis.

Notă biografică

Dr. Eike Christiane Schumann studierte Medizin an der Universität Heidelberg; Promotion 1998. Heute ist sie als Assistenzärztin in der Psychosomatischen Klinik der Universität Heidelberg tätig.

Textul de pe ultima copertă

In einer Alkoholikerfamilie aufgewachsen zu sein, ist für die Betroffenen meist mit leidvollen Erfahrungen verbunden, die im späteren Leben Beziehungsmuster und Lebensbewältigungsstrategien beeinflussen. Eike Christiane Schumann analysiert in einer qualitativen Forschungsarbeit die Qualität der Beziehungen, die erwachsene Kinder aus Alkoholikerfamilien eingehen. Als Material dienen der Autorin Gesprächsprotokolle mit Patienten der Heidelberger Psychosomatischen Klinik. Sie identifiziert vier Beziehungsmuster, die maßgeblich für die aktuelle Lebenssituation der Betroffenen und von großer praktischer Bedeutung für die Indikation und die Erfolgsaussichten einer Psychotherapie sind.