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Blick und Bild - Das Augenmotiv von Platon bis Goethe

Autor Matthias Völcker
de Limba Germană Paperback – 31 dec 1995
Mit dem Auge nehmen wir nicht nur wahr, sondern wir stellen auch Fragen über seine Zuverlässigkeit: Läßt sich mit ihm ein Charakter decodieren oder gar eine Beziehung? Gibt es vorausschauendes inneres Sehen oder doch nur das Registrieren äußerer Gegebenheiten? Wie machen sich gesellschaftliche oder sexuelle Dispositionen in Blickhierarchien und Bilderwelten geltend? Die Fragen führen zu Antworten und diese zu einem je epochenspezifischen kulturellen Wissen, das durch das Motiv der Augen zum Deutungsraum menschlicher Existenzfragen wird. Die Ambivalenz des Auges, die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt zu öffnen, aber auch schließen zu können, macht es wiederum für die Künstler interessant: Ihnen dient das Auge häufig als Symbol eines Kunstwerks wie als poetische Metapher eines Symbols, durch die ein Kunstwerk seinen Anspruch dokumentiert, eine schöne Welt in Totalität anzuzeigen.Die Studie greift, von Platon ausgehend, alle relevanten Theoriestränge in historischen Rekonstruktionsversuchen auf. Ihre Kombinierbarkeit zum Nutzen der Literatur zeigt exemplarisch die Analyse der Romane Goethes. So entsteht mehr als eine Geschichte eines Motivs: Im Nachvollzug von Sehen und Gesehenwerden, von Blick und Bild vereinen sich unter einem 'Blickwinkel' Diskursanalyse und Poetologie mit konkreten Interpretationsbeispielen klassischer Literatur.
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Specificații

ISBN-13: 9783895281594
ISBN-10: 389528159X
Pagini: 304
Dimensiuni: 149 x 205 x 20 mm
Greutate: 0.39 kg
Editura: Aisthesis Verlag

Cuprins

EINLEITUNG1. Vorhaben und Methode2. Über Blick und Bild als Thema der Literaturwissenschaft1. TEIL1. WANDEL UND KONTINUITÄT DER AUGENBLICKE - EINBLICK IN STRUKTUR UND ENTWICKLUNG DES AUGENMOTIVSA. Sehvorstellungen und Sinneswahrnehmungen1. Das Auge als edler Sinn (Vorsokratiker, Platon)Basistexte: Platon: Politeia, Timaios.2. Innerer wie äußerer Sinn (Aristoteles, Plotin, Augustinus)Basistexte: Aristoteles: Über die Seele, Plotin: Enneaden.Augustinus: Contra Adimantum.3. Die Differenz der Sinne (Locke, Berkeley, Condillac, Diderot, Herder)Basistexte: Locke: Essay concerning Human Understanding.Berkeley: Essay towards A New Theory of Vision.Condillac: Abhandlung über die Empfindungen.Diderot: Lettre sur les aveugles.Herder: Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele, Über den Ursprung der Sprache.B. Der ästhetische Prozeß im 18. Jahrhundert1. Die Wahrnehmung von Schönheit (Baumgarten, Mendelssohn, Hegel)Basistexte: Baumgarten: Aesthetika.Mendelssohn: Briefe über die Empfindungen, Über die Hauptgrundsätze der schönen Künste und Wissenschaften.Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik.2. Der Gesichtssinn in der Diskussion der Künste (Winckelmann, Lessing)Basistexte: Winckelmann: Gedanken über die Nachahmung der griechischen Werke in Bildhauerei und Malerei.Lessing: Laokoon oder über die Grenzen von Malerei und Poesie.a) Visualität in der Lyrik (Brockes, Goethe)Basistexte: Brockes: Der Gesichtssinn.Goethe: Bei Betrachtung von Schillers Schädel, Wink.b) Visualität im Schauspiel (Diderot, Goethe)Basistexte: Diderot: De la Poesie Dramatique.Goethe: Regeln für die Schauspieler.c) Visualität im Roman (Wieland, Moritz)Basistexte: Wieland: Geschichte des Agathon.Moritz: Anton Reiser.3. Visuelle Poetologie: Bild, Symbol, Allegorie. (Hegel, Goethe)Basistexte: Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik.Goethe: Brief vom 16.8.1797, Maximen und Reflexionen.C. Benehmenstraktate und Wahrnehmungskultur1. Die Lehren der Physiognomik (Ports, Lavater, Lichtenberg)Basistexte: Porta: Die Physiognomie des Menschen.Lavater: Physiognomische Fragmente.Lichtenberg: Physiognomik wider die Physiognomen.2. Der Blick in der Benehmenslehre (Castiglione, Knigge)Basistexte: Castiglione: 11 libro Del Cortegiano.Knigge: Über den Umgang mit Menschen.3. Liebe und der Kult des ersten Blickes (Rousseau, La Roche)Basistexte: Julie ou La Nouvelle Heloise.La Roche: Geschichte des Fräuleins von Sternheim.2. TEILII. DAS AUGENMOTIV IN DEN ROMANEN GOETHESA. Die Visionen des jungen Werther1. Sehnsucht nach schwarzen Augen2. Empfindsamkeit und Tränen3. Augen in der DämmerungB. Die Genese der Schaulust im Wilhelm Meister1. Der Blick hinter die Kulisse2. Der Blick des Schauspielers3. Der Blick in den Spiegel4. Der Blick von GipfelnC. Optik der Erscheinungen und das Ideal der Augen1. Wilhelm und die schöne Amazone2. Wilhelm und die aufgeklärte Therese3. Wilhelm und die ideale Natalie4. Wilhelm zwischen Entsagung und ErfüllungD. Die Perspektiven des Blickes1. Der intime Blick2. Der narzißtische Blick3. Der Blick in die GesellschaftE. Das Augenrätsel Ottilie1. Die Augen einer Heiligen2. Wahrnehmung und Blindheit3. Die Verklärung des Blickes4. Das Motiv der AugenverwandtschaftF. Ottilies Eingang ins Bild1. Diskursstrategien mit Bildern2. "Lebende Bilder"3. "Weihnachtsbilder"4. Wiederholte SpiegelungenSCHLUSS1. Augenmetaphorik und Fragen der Kontextualisierung - Zusammenfassung und AusblickLITERATURVERZEICHNIS