Beate Kühn ist ein charismatischer Teenager, Schüler eines Zürcher Gymnasiums in den frühen Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts und Anführer einer Clique. Eines Tages rempelt er einen älteren Mitschüler an
Gewalt an einer Schule vor 50 Jahren ist ein Thema dieser Erzählung. Eine Gewalt, die noch weitgehend ritualisiert ist, und deren Eskalation in die Brutalität durch Sensibilität und Vernunft der Beteiligten vermieden wird. Sie ist weder Selbstzweck noch entspringt sie blindem Hass. Gewalt und Bedrohung in Verbindung mit Charisma, dieser faszinierenden psychischen Kraft und Macht, sind Mittel zur Beherrschung eines Menschen. Im Verlaufe der Erzählung werden auch Grenzen dieser Macht sichtbar. Zugleich entsteht das Bild einer höchst ambivalenten Beziehung zwischen zwei jungen Menschen, und es wird die Atmosphäre einer Mittelschule lebendig, die wie damals üblich ausschließlich männlichen Jugendlichen vorbehalten war.