Der hier folgende Text entstand im Verlaufe einiger Jahre aus einer Vorlesung mit dem Titel ¿Chemische Fachdidaktik¿, die im Jahresrhythmus im Rahmen der Lehramtsausbildung Chemie an der RWTH Aachen gehalten wurde. Unter ¿Chemischer Fachdidaktik¿ wird hier eine Darstellung der Inhalte des Schulunterrichts im Fach Chemie an Gymnasien, Realschulen und Gesamtschulen verstanden, beginnend mit der Jahrgangsstufe 7. Zu meinem Erstaunen musste ich, als ich diese Aufgabe übernahm, feststellen, dass eine solche Darstellung nicht existiert. Die curricularen Richtlinien, z. B. ¿Schriftenreihe Schule in NRW¿ Nr. 3415 und Nr. 4723, listen einzelne Themenfelder auf, denen ein inhaltlicher Zusammenhang nicht ohne weiteres anzusehen ist. Vielmehr sind, nach steigendem Schwierigkeitsgrad angeordnet, Themenfelder ausgesucht worden, die zum einen chemische Grundbegriffe einüben, zum anderen aber auch der chemisch beeinflussten Lebenswirklichkeit Rechnung tragen sollen. Die Beobachtung der Schulpraxis zeigt, dass dann eine solche Auflistungsattitüde im Schulalltag keine Seltenheit darstellt. Die daraus folgenden Probleme sind allseits bekannt und zu Tage liegend.