Was hat Philosophie mit Liebe zu tun? Nichts und alles, wird man sagen. Aber wenn die Liebe durch die Philosophie hindurch geht, sodass sie korperlich spurbar wird, wenn Sandrine ihrem Christian die transzendentale Reflexion auf den Rucken buchstabiert, dann knistert es im Gebalk der grauen Theorie. So lebendig, sinnenfroh und uberraschend war das Denken schon lange nicht mehr zu sehen. Oder mit anderen Worten: Ein hochst eigenwilliges Buch, voller uberraschender Episoden und voller intelligenter Geistesblitze, das viel uber seinen Autor verrat, getreu der Erkenntnis Le style c'est l'homme (meme) " von Blaise Pascal. Die Erzahlebene ist kurzweilig, hin und wieder auch verwirrend; auf der Bedeutungsebene darunter brodelt es nur so, quer durch philosophische Reflexionen, zeitgeschichtliche Bezuge, wissenschaftliche Exkurse, seelische Vertiefungen und erotische Ergiessungen - und dabei immer auf der Suche nach Sandrine und dem blauen Mappchen. Die Handlung verlauft ahnlich, wie man sich ein Kaleidoskop vorstellt: Im Handumdrehn' verandert sich ein Muster bunter Steine zu immer wieder neuen Konfigurationen und bleibt sich als Element doch immer gleich." (Gunter Hofman)"