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Das Meer, der Tausch und die Grenzen der Repräsentation

Editat de Hannah Baader, Gerhard Wolf
de Limba Germană Paperback – 31 mar 2010
1966 befaßte sich Michel Foucault in einem Radiobeitrag mit den Gegenorten, den Negationen des Raumes. Das Schiff, ein über das Meer schwimmender Raum, wird für ihn zur Heterotopie par excellence. Das Meer als Archetyp des glatten Raumes, das sich dem gekerbten Raum entgegensetzt, ist auch für Deleuze/Guattari ein Modell für eine kritische Geschichte räumlichen Denkens. Zwischen 1935 und 1949 erhob Ferdinand Braudel in
einem monumentalen historischen Wurf das Meer zum Subjekt der Geschichte, während fast gleichzeitig Carl Schmitt einen Entwurf der Geschichte vorlegt, der sich aus dem Gegensatz von Land und Meer speist. Hans Blumenberg ist 1979 in einem berühmten Aufsatz der Metapher vom Schiffbruch nachgegangen und verwies darin auf das Maritime als Daseinsmetapher schlechthin.
Damit sind nur einige der theoretischen Modelle genannt, an die sich die Arbeiten von Literaturwissenschaftlern, Historikern, Arabisten und Kunsthistorikern anlehnen, die anläßlich einer Tagung am Kunsthistorischen Institut in Florenz entstanden.
Die Beiträge nehmen das Meer als vermeintlich rechtsfreien Raum, die Geschichte der Piraterie und die Medien des Seekrieges in den Blick. Sie widmen sich dem Meer als dem Reich des epischen Helden schlechthin: der Figur des Odysseus und ihren Transformationen im Zeitalter der Entdeckungen.
Sie untersuchen die Repräsentationen des Meeres in der Kartographie; das vielschichtige Motiv der Schiffsreise und des Ankommens; das Toben des Meeres und das Toben des Bildes bei Eugène Delacroix; das Phantasma des Eismeeres und seine literarischen wie bildnerischen Manifestationen; das Motiv des
fliegenden Holländers und seine historischen Gründe; das Bild des Schiffbruchs; und schließlich die Gischt als Zwischenreich der Imagination sowie die filmische Verarbeitung des Meeres im italienischen Neorealismus. Mit Beiträgen von Hannah Baader (Florenz), Dieter Blume (Jena), José Burucua (Buenos Aires), Angelo Cattaneo (Florenz), Frank Fehrenbach (Cambridge, Mass.), Beate Fricke (Zürich), Michael Kempe (St. Gallen), Franco Montanari (Genua), Alessandro Nova (Florenz), Cornelia Ortlieb (Berlin), Alessandra Russo (New York), Emilie Savage-Smith (Oxford), Bernhard Siegert (Weimar), Ralph Ubl (Chicago), Alessandro Vanoli (Bologna), Burkhardt Wolf (Berlin), Gerhard Wolf (Florenz) und Giovanna Zapperi (Paris).
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Specificații

ISBN-13: 9783037340370
ISBN-10: 3037340371
Pagini: 447
Ilustrații: zahlr. farb. Abb.
Dimensiuni: 167 x 228 x 34 mm
Greutate: 0.98 kg
Editura: Diaphanes Verlag

Notă biografică

Gerhard Wolf ist seit 2003 Direktor des Kunsthistorischen Instituts in Florenz (Max-Planck-Institut) und Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hatte Gastprofessuren u.a. in Wien, an der EHESS in Paris, in Basel, an der Bibliotheca Hertziana in Rom, in Buenos Aires, Mexiko-Stadt, an der Harvard University und in Chicago. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Kunstgeschichte des Mittelmeerraums; Bildwelten der italienischen Stadtkulturen (12.-15. Jh.); Bildtheorien und Kunstliteratur, Sakrale Topographien in interreligiöser Perspektive; Künstlerischer Austausch zwischen Mexiko und Europa im 16./17. Jh.; Interrelationen künstlerischer und naturwissenschaftlicher Weltbilder. Hannah Baader leitet die Forschergruppe »Kunst und die Kultivierung der Natur 1200-1650« am Kunsthistorischen Institut in Florenz (Max-Planck-Institut). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Ikonologie des Meeres; Geschichte von Naturalisierung und Kultivierung in den Kulturen und Künsten der Frühen Neuzeit; Geschichte der Ästhetik, der Theorie des Geschmacks und des Porträts.