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Der Mythos Friedrich Nietzsche und seine Totenmasken

Autor Michael Hertl
de Limba Germană Paperback – 10 mai 2007
Nach dem Tode des zuletzt geisteskranken Friedrich Nietzsche verdichteten sich Leben und Werk dieses "Propheten" und "Märtyrers" zu einer bezwingenden Mythosgestalt. Seine Totenmaske sollte nach dem Willen der maßlos ehrgeizigenSchwester Elisabeth Förster-Nietzsche das Bild seines lebendig weiterwirkenden Geistes anschaulich dazu beigeben. Am 2. Tag nach seinem Tod ließ sie die Totenmaske durch Curt Stöving und Harry Graf Kessler abnehmen - technisch missglückt, musste Max Klinger diese "Maske mit der schiefen Nase" korrigieren.Ihre Unzufriedenheit mit diesem "unheroischen" Gesicht führte dann 1910 zur "lebendigeren" sog. Saudek-Maske, die Elisabeth Förster-Nietzsche in Kopien an einzelne Nietzsche-Verehrer als die "gültige" und "bessere" weitergab. Überraschende Einzelheiten sprechen dafür, dass Rudolph Saudek seiner Maskenvariationeinige Vorarbeiten vorschaltete, die wohl im Vorfeld zur endgültigen Gestaltprägung mit Elisabeth Förster-Nietzsche diskutiert wurden. Die Bildniskunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war aus solchen Vorgaben ganz von einem stürmischen Nietzsche-Bild geprägt, was in charakteristischenBeispielen belegt ist. Unter Nietzscheanern hätte es eigentlich als Sensation wirken müssen, als das Rhein-Echo am 25. August 1950 (an Nietzsches 50. Todestag) von einer zweiten Totenmaske berichtete, die schon am Tag unmittelbar nach seinem Tod auf Veranlassung von Adalbert Oehler (dem Vormund und Vetter des geisteskranken Nietzsche) abgenommen wurde. Der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte auch dieser Maske ging der Autor durch Recherchen in Sils-Maria und vor allem im Nietzsche-Archiv Weimar, sowie in Interviews mit noch lebenden Zeitzeugender Oehler-Familie nach. Nach Abflauen der auch vom Dritten Reich besonders getragenen Nietzsche-Auffassung vom "Zarathustra" und dem "Umwerter aller Werte" bekam in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts das aus der Totenmaske inspirierte Nietzsche-Kultbildeine neue, "stillere", im Affekt zurückgenommene Prägung.Einiges an dieser Auffassung trifft sich mit der einfühlenden ausdruckspsychologischen Bemühung des Autors, vom Gesichtsausdruck der Originalmaske her noch zu wesentlichen, vielleicht sogar vorherrschenden Wesenszügen Nietzscheszu finden.
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Specificații

ISBN-13: 9783826036330
ISBN-10: 3826036336
Pagini: 121
Ilustrații: 32 Abbildungen
Dimensiuni: 157 x 237 x 12 mm
Greutate: 0.34 kg
Editura: Königshausen & Neumann

Notă biografică

Luttringer schreibt in Hilden bei Düsseldorf. Neuere Veröffentlichungen u.a.: Die Rückkehr der Steine (K&N 1999), Weit, weit... Arkadien. Über die Sehnsucht nach dem ande-ren Leben
(Düsseldorf und Bensheim 1992 und K&N 2000), Weltgeschichte Zärtlichkeit (K&N 2004), Der Skorpion (Roman, München 2006)