Der Reiz dieser Barther Kindheits- und Jugenderinnerungen liegt in der engen Verquickung von Familien- und Stadtgeschichte, subjektiv erfasst wahrscheinlich Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der spatere Militararzt August Meyer (geb. 1866) wurde Zeuge des Niederganges der Stadt nach dem Wegbrechen der Barther Werftindustrie aufgrund des weitgehenden Ersatzes der Segel- durch die Dampfschifffahrt. Der Arzt war kein Literat und so kann und will sich die kleine Chronik zwar nicht in der belletristischen Qualitat etwa mit dem Werk eines Thomas Mann messen, aber in der Darstellung der mit Meyer verwandten Barther Familien lassen sich strukturelle Parallelen zu den Vorgangen in Lubeck finden. So erinnert etwa die Schilderung des reichen Reeders und Grossonkels Meyers, Kommerzienrat Heinrich Rodbertus, der im schonsten Patrizierhaus am Markt 1 wohnte und dort sein Handelskontor betrieb, in Zugen an die Buddenbrooks. Einem zufalligen Dachbodenfund ist dieses Kleinod der Barther Stadtgeschichtsschreibung zu verdanken, das hier zum ersten Mal publiziert wird."