Der unternommene Mensch
Autor Tatjana Freytagde Limba Germană Paperback – 30 apr 2008
zentralen Kritikbegriffes der Kritischen Theorie, nämlich
dem der Eindimensionalität, exemplarisch aufzuzeigen, wie
aktuell und prägnant sie in ihren Analysen und Begriffen ist.
Eindimensionalität heute kommt zwar nicht mehr so zustande,
wie es Herbert Marcuse seinerzeit in Der eindimensionale
Mensch erklärt hatte. Ihre Physiognomik hat sich verändert,
aber bestimmte Merkmale, die Marcuse analysierte, haben
sich im Zuge des global gewordenen Kapitalismus wirkmächtiger
denn je manifestiert. Diese Virulenz herauszuarbeiten
und den Begriff der Eindimensionalität, in seiner veränderten
Gestalt, für die gegenwärtige kritische Gesellschaftsanalyse
zu rehabilitieren, ist Ziel dieser Arbeit.
Zunächst wird der Begriff der Eindimensionalität - insbesondere
philosophiegeschichtlich - mit dem Ziel entfaltet, die gegenwärtigen
Formen der Reproduktion und Stabilisierung der
kapitalistischen (Welt-)Gesellschaft fundiert problematisieren zu
können. Die besondere Forschungsleistung der Studie besteht
dann in der textgenauen Analyse jener gedanklich-realen Strategien,
die vor allem in der Bundesrepublik Deutschland für die
Gestaltung des sozialen, des politischen und des Bildungssystems
entwickelt worden sind und vielfach bereits praktiziert werden.
Sie zeigt, wie sich ein umfassendes Programm einer grundlegenden
Anpassung zumal der abhängig Beschäftigten an die neuen
Reproduktionsinteressen der privatwirtschaftlichen Ordnung
ausgebildet hat. Dieser Prozess der marktradikalen Umgestaltung
der sozialen Ordnung wird in differenzierten Einzelanalysen
- von der Konzeption der von der bayrischen und sächsischen
Staatsregierung einberufenen "Zukunftskommission", über die
Entdifferenzierung des Begriffs des Politischen bis zur Standardisierung
des Wissenschaftsbegriffs an Hochschulen - minuziös
verfolgt. In der "unternehmerischen Wissensgesellschaft", so die
Vision der Zukunftskommission, wird der abhängig Beschäftigte
zum individualistischen Unternehmer seiner selbst - in Wahrheit
aber: zum unternommenen Menschen.
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Specificații
ISBN-13: 9783938808443
ISBN-10: 3938808446
Pagini: 207
Dimensiuni: 145 x 222 x 14 mm
Greutate: 0.31 kg
Editura: Velbrueck GmbH
ISBN-10: 3938808446
Pagini: 207
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Notă biografică
Tatjana Freytag, geb. 1972, studierte Soziologie, Philosophie und Pädagogik
an der Leibniz Universität Hannover, promovierte mit der vorliegenden
Arbeit an der dortigen Philosophischen Fakultät und arbeitet als wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft
der Stiftung Universität Hildesheim.
an der Leibniz Universität Hannover, promovierte mit der vorliegenden
Arbeit an der dortigen Philosophischen Fakultät und arbeitet als wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft
der Stiftung Universität Hildesheim.
Cuprins
Einleitung: Eindimensionalitätsprozesse in Zeiten des globalen Kapitalismus
I Die Bedeutung des Dimensionsbegriffs in der Wissenschaftsgeschichte
II Zum Begriff der Eindimensionalität bei Herbert Marcuse. Verlust der Dimension des Negativen
III Woran gilt es festzuhalten? Zur Rehabilitierung des Begriffs der Eindimensionalität
ZUR PHYSIOGNOMIE VON EINDIMENSIONALITÄT HEUTE
IV Die Ebene des Sozialen
1. Zum Begriff des Sozialen
2. Widersprüche des Sozialen
3. Sozialstaat und fortschreitende Vergesellschaftung
4. Die Rahmenkonzeption der 'Zukunftskommission'
5. Transmissionsagenturen für den sozialpolitischen Umbau
6. Die Einschnürung des Sozialen
V Die Ebene des Politischen. Eindimensionalisierung des Politischen
1. Individualisierung
2. Identitätspolitik
3. Kulturalisierung des Politischen
4. Zur subjektiven Funktionalität von Identitätsvorstellungen
VI Die Ebene der Bildung
1. Zum Begriff der Bildung
2. Von der Bildungsdebatte zum Standortfaktor
3. Die Einrichtung einer 'enterprise culture' in Schule
4. Die Bildungsoffensive der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände
5. Perspektiven auf Kenntlichkeit und Unkenntlichkeit von Schule
6. Zur Standardisierung der Schulen: Die Bildungsstandards
7. Zur Standardisierung der Hochschulen: Der Bologna-Prozess
Zum Schluss: Vielfalt auf einer Dimension