"Bildungsarmut" zieht neben individuellen Konsequenzen wie einem erhöhten Arbeitslosigkeitsrisiko und der Gefahr sozialer Ausgrenzung auch gesellschaftliche Auswirkungen nach sich, die sich im Zuge des demographischen Wandels verstärken werden. Trotz der weitreichenden Konsequenzen liegen zum frühzeitigen Bildungsabbruch in Österreich nur wenige forschungsbasierte Erkenntnisse vor. Um tiefere Einblicke in die komplexen Entstehungszusammenhänge von Bildungsarmut zu erhalten, wurde eine umfangreiche empirische Erhebung zur Bildungs- und Berufssituation von Kärntner Jugendlichen durchgeführt. Neben univariaten Vergleichen, die etwa Unterschiede in den Berufskarrieren von "bildungsfernen" und "bildungsnahen" Jugendlichen zeigen, konnten - mittels eines logistischen Regressionsmodells - insgesamt elf Einflussfaktoren eines Bildungsabbruchs identifiziert werden, die sich in schulische, strukturelle und personenbezogene Ursachen gliedern lassen. Auf Basis der Auswertungen wurde ein frühzeitig in der Pflichtschule ansetzendes Warnsystem abgeleitet, welches dazu beitragen soll, ein vorzeitiges Verlassen des formalen Bildungssystems präventiv zu verhindern.