Am 19. Januar 1945 verlie en meine Urgro mutter, Helene v. Schlichting-Bukowiec, mein polnisches Kinderm dchen Ruta und ich Wierzbiczany. Der Kutscher, Jussef Kowalski, brachte uns zum Bahnhof nach Inowrocaw. An die nun folgende Flucht nach Gorgast bei K strin und nach Frehne in der Prignitz erinnere ich mich nur teilweise. Mein Vater, Alexander von Harnier, gelangte kurz nach unserer Abreise nach Wierzbiczany. Was er erlebte, ist in seinen Annalen wiedergegeben. Die polnischen Mitarbeiter verteidigten und retteten ihn unter Einsatz ihres Lebens. Weder der deutsche Bundespr sident noch der polnische Staatspr sident waren bereit diesen Mut und diese Zivilcourage auszuzeichnen. Die Urgro mutter starb in Frehne kurz vor dem Einmarsch der Russen. Sie hatte mich noch herausgebracht. Was mag in ihr vorgegangen sein? Der Vater kehrte 1945 als Franzose aus russischer Gefangenschaft zur ck. Dann begann das Leben im Westen. Das viele Leiden wird die Menschen Europas hoffentlich doch zusammenf hren. Seine Tageb cher, die "Kujawischen Geschichten" und die "Chronik Wierzbiczanys" rettete mein Vater im Kriege. Er brachte sie nach Weimar zu seiner Schwiegermutter. Von dort gelangten sie 1961 in den Westen. Sie sind ein wertvolles Zeugnis einer vergangenen Zeit.