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Die »Gettoverwaltung Litzmannstadt« 1940-1944

Autor Peter Klein
de Limba Germană Hardback – feb 2009
Zur Geschichte des Gettos im "deutschen Litzmannstadt" (Lódz), des zweitgrößten Gettos im besetzten Polen, existieren Überlieferungen der jüdischen Selbstverwaltung, Zeugenaussagen, Memoiren und Erinnerungen, durch die das Leben der Eingesperrten anschaulich wird. Viel weniger hingegen ist von der lokalen deutschen Verwaltung des Gettos bekannt. Wie war diese Dienststelle aufgebaut, wem unterstand sie und welche Aufgaben nahm sie wahr? Welche Handlungsspielräume konnte sie entwickeln, wenn eine ganze Reihe deutscher Organisationen eine Zuständigkeit für die "Judenfrage" beanspruchte? Peter Kleins Untersuchung des städtischen Amtes, das im direkten Reichsauftrag das Getto in Lódz verwaltete, leistet weitaus mehr als eine konventionelle Verwaltungsgeschichte. Der Historiker beleuchtet das Zusammenspiel der verschiedenen mit dem Getto befassten Behörden auf allen Entscheidungsebenen und verwendet hierzu das soziologische Konzept des Netzwerks, um deren Wirken vor Ort zu analysieren. Das in Litzmannstadt entstandene "Netzwerk" der Verfolgung war keineswegs nur von chaotischen Strukturen geprägt, sondern erzeugte eine effiziente Zielgerichtetheit: Dynamik der Verfolgung nicht aufgrund von Konkurrenz, sondern als Ergebnis von Kooperation. Doch im vertikalen Instanzenweg von Reichsverwaltung, territorialer Administration und Lokalverwaltung herrschte nicht nur Einvernehmen. Die gemeinsame Strategie einer möglichst effizienten Ausbeutung der Juden für die deutsche Rüstung war stets abhängig von den changierenden Plänen zur "Endlösung der Judenfrage". Und hier vertraten rivalisierende Entscheidungsträger unterschiedliche Vorstellungen, die immer wieder in die lokale Verwaltung hineinwirkten. Im Getto selbst wurde die jüdische Bevölkerung aus wirtschaftlichen und fiskalischen Nützlichkeitserwägungen zur Arbeitsleistung verpflichtet, womit sehr schnell langfristige Strukturen und Verbindlichkeiten geschaffen wurden und das Getto in das Interessennetz verschiedener privater und Reichsbetriebe eingebunden wurde. "Arbeitsfähigkeit" war nun das entscheidende Kriterium für Leben oder Tod. Doch die Ökonomisierung des Gettos war umstritten. Klein kann zeigen, dass die Sicherung der Subsistenz der Juden stets erstes Ziel der Verwaltungsbehörde war, wohingegen Rentabilitätsstrategien schon an der Infrastruktur des Geländes scheitern mussten. Anhand neuer Quellen aus der deutschen Gettoverwaltung, der Territorialverwaltung sowie der Reichsbehörden werden die Handlungsmotive der Entscheidungsträger, das Verhältnis von Ausbeutung, Vernichtung und Profit sowie das lokale Netzwerk der Verfolgung analysiert. Erstmals wird eingehend an einem bedeutenden Fallbeispiel beleuchtet, wie eine bislang wenig beachtete Tätergruppe des nationalsozialistischen Regimes - die Angehörigen der lokalen zivilen Verwaltung - sich aktiv am Holocaust beteiligte.
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Specificații

ISBN-13: 9783868542035
ISBN-10: 3868542035
Pagini: 683
Dimensiuni: 154 x 222 x 48 mm
Greutate: 0.94 kg
Editura: Hamburger Edition

Notă biografică

Peter Klein, Dr. phil. wurde mit der vorliegenden Studie 2007 an der Technischen Universität Berlin promoviert. Er arbeitet für die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur an einer Biographie des Reichswehrministers Dr. Otto Gessler. Von 1999 bis 2004 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Sprecher im Team der Ausstellung »Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944«.