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Die Innerchristlichen Religionsgesprache Im Abendland: Wolfenbutteler Forschungen, cartea 122


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Diskussionen zwischen den religiosen bzw. theologischen Vorkampfern der werdenden oder etablierten Religionen und Konfessionen begleiten auch die Geschichte des Christentums von seinen Anfangen bis heute. Es fehlen aber bisher ein Uberblick und eine Bibliographie und ihre Geschichte ist ungeschrieben. Nur einige markante Beispiele und Abschnitte sind bisher erforscht. Das vorliegende Werk versucht, diese Lucke erstmals fur das "Abendland" bzw. fur den Bereich der lateinischen Kirche und fur die Zeit der Einheit von Kirche und Staat (313 /381 - 1789/1815) zu schliessen. Der Schwerpunkt liegt auf einem moglichst umfassenden Uberblick uber die Gesprache, uber ihre institutionelle Gestalt und deren Entwicklung sowie uber die theologischen Themen und Problematiken.Dem ausfuhrlichen Inhaltsverzeichnis folgt der Forschungsbericht uber die Uberblicksversuche seit dem 16. Jahrhunderts und uber die wissenschaftlichen Behandlung seit dem 18. Jahrhundert sowie die Formulierung der Forschungsziele und Forschungsmethoden. Die Darstellung ist in 6 Teile nach Zeitaltern und, wenn notwendig, nach Landern aufgeteilt: TEIL 1: 0 - 1500: Erste Versuche in der Auseinandersetzung mit anderen Religionen, Ubernahme des Religionsgespraches aus der Mission in den innerchristlichen Bereich durch Augustinus 411, erste Entfaltung in der Alten Kirche sowie dere scholastische Ausgestaltung und ihr Einsatz im Mittelalter. TEIL 2: 1517 - 1529: Schaffung des reformatorischen Formen des Religionsgespraches durch Martin Luther und Huldrych Zwingli, erste Anwendungen in den zahllosen Gesprachen vor allem in den Stadten des Reiches und weitere Ausgestaltung auch fur den innerreformatorischen Bereich.TEIL 3: 1529 - 1570: weitere Entwicklungen vor allem unter dem Einfluss des Humanismus und erster Einsatz im ausserdeutschen Europa.TEIL 4: 1570 - 1630: Die Religionsgesprache als Waffe besonders der Theologen und Obrigkeiten im konfessionellen Kampf und ihr wachsende Politisierung im Fruhabsolutismus.TEIL 5: 1630 - 1740: Die Religionsgesprache als Instrument der absolutistischen Religionspolitik und der konfessionellen Bekehrungsbemuhungen, das Vorherrschen der Reunionsgesprache, ihr Scheitern und ihr vorlaufiges Ende durch Pietismus und Aufklarung.TEIL 6: 1740 - 1830: Projekte und Gesprachsversuche wahrend des aufgeklarten Staatskirchentums, das Ende der alten Religionsgesprache durch die Einfuhrung der neuen Staatstoleranz und das Fortleben der Religionsgesprache im Rahmen der staatsfreien Okumenischen Bestrebungen.Zentrum der Ereignisse ist die Neuzeit mit zahlreichen Religionsgesprachen im Reich (mit den Niederlanden und der Schweiz), Frankreich und Polen, zum Teil auch in Ungarn, weniger in Grossbritannien, Skandinavien, die Baltischen Staaten und in den Landern der Habsburger, wo starke Monarchen die Entscheidungen zentralisierten oder die Zahl der Intellektuellen gering waren. Sie fehlen weitgehend in Italien und auf der Iberische Halbinsel, wo die Kirchenreform schon weit gediehen war bzw. die Inquisition alles uberwachte. Jedes Religionsgesprach ist kurz behandelt. Nach Moglichkeit werden Vorgeschichte, Ortlichkeiten, Termine, Themen, Teilnehmern, Verlauf, Ergebnis und Folgen dargestellt und in den Anmerkungen Quellen und Literatur verzeichnet. Den Schluss des Werkes bilden Zusammenfassungen insgesamt und nach Landern sowie die Auswertungen nach unterschiedlichen Gesichtspunkten, die Skizzierung weiterer Forschungsaufgaben sowie ein theologischer Ausblick. Bei dem Versuch, den riesigen Stoff zu uberschauen, helfen Personen-, Orts-, und Sachregister, eine chronologische Ubersicht nach Kapiteln sowie Verzeichnis und Nachweis der Abbildungen, das Gesuchte rasch und leicht aufzufinden. Das ausfuhrliche und umfangreiche Literaturverzeichnis enthalt zwar nur die zitierten Titel - Bibliographien., Lexika, die zahlreichen gedruckten zeitgenossischen Berichte und die umfangreiche "Sekundarliteratur" - und stellt so keine Bibliographie dar, bietet aber wohl die allermeisten einschlagigen Titel und kann so wohl eine gute Grundlage fur weitere Forschungen bilden..Die vorliegende Studie wurde 1975 an der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbuttel begonnen und 1995 abgeschlossen. Die Drucklegung zog sich umstandehalber bis 2009 hin, neuere Quellen und Literatur sind aber nach Moglichkeit nachgetragen. Das Werk wendet sich vor allem an Theologen, Okumeniker, Historiker und Juristen, kann aber auch anderen, etwa Regionalforschern, von Nutzen sein. Auch lasst es erkennen, warum, wann und wo es zu religiosen Debatten kam, welche Themen sie behandelten, welche Funktion sie ausubten, welche Formen sie annehmen mussten und warum sie fast alle gescheitert sind. Sie bestatigt auf empirische Weise die These von Papst Benedikt XVI., die er auf dem Weltjugendtag Koln 2005 gegenuber den nichtkatholischen Kirchenfuhrern geaussert hat, dass die Diskussion uber die theologischen Prinzipien der christlichen Religion und Theologie unausweichlich ist, wenn es in der Okumene Fortschritte geben soll.DER VERFASSER, Dr.theol., Assessor d.L. Otto Scheib wurde 1937 in Koln geboren und studierte katholische Theologie, Germanistik und dann Geschichte an den Universitaten Bonn, Freiburg und Tubingen. Er war 1969 - 1975 wiss. Assistent von Prof. Dr. August Franzen, (+ 1972) am kirchengeschichtlichen Seminar der Universitat Freiburg, 1975 - 1977 Stipendiat der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbuttel. Nach seiner Priesterweihe war er 1978 - 2002 als Seelsorger im sudbadischen Teil des Erzbistum Freiburg und weiterhin wissenschaftlich tatig. Seit seiner Pensionierung 2002 arbeitet er verstarkt an Studien zur Diozesan-, Kloster- und Geistesgeschichte.
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Specificații

ISBN-13: 9783447061339
ISBN-10: 3447061332
Pagini: 1005
Editura: Harrassowitz
Seria Wolfenbutteler Forschungen