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Die ironische Nation

Autor Heinz Bude
de Limba Germană Hardback – mar 1999
Eine soziologische Bilanz der neunziger JahreNachdem die Bundesrepublik vergangen ist, stellt sich die Frage, was wir an ihr verloren haben. Die kollektive Lerngeschichte der Nachkriegszeit hat im Westen eine ironische Nation hervorgebracht, der ein tragisches Volk aus dem Osten beigetreten ist. Nachträgliche Abstandsnahmen, wilde Empörungen und eine Jugendbewegung von rechts bestimmen das Bild der vergrößerten Bundesrepublik. Am Ende der neunziger Jahre zieht Heinz Bude eine soziologische Bilanz diese Einigungs und Wendejahrzehnts.Im Moment des Abschieds tritt schmerzlich ins Bewußtsein, was man verloren hat. Die alte Bundesrepublik ist heute Gegenstand vielfältiger Liebeserklärungen. Der kleine praktische Staat der Bonner Republik wird als zivile Mischung aus Effizienz und Bescheidenheit gefeiert. Wie war das möglich? Noch fehlt ein Begriff für dieses Provisorium langer Dauer, das plötzlich Geschichte geworden ist. Unter dem Titel der ironischen Nation gibt der Band eine Antwort auf die Frage nach den Entstehungsgründen der alten und neuen Bundesrepublik.Im Vergleich zur DDR wird deutlich, wie sich Ironie und Tragik der Deutschen in der Nachkriegszeit verteilt haben. Dort wurde mit antifaschistischer Emphase ein Gegenstaat gegründet, hier mit postfaschistischem Integrationsbewußtsein weitergemacht. Aber zuletzt erwies sich das historische Abbruchunternehmen im Westen als zukunftsträchtiger als das volkseigene Aufbruchprojekt im Osten.Der Band versammelt soziologische Beschreibungen aus dem Vereinigungs- und Wendejahrzehnt der neunziger Jahre. Es geht um den Abstand zwischen den alten und den neuen Bundesländern, um das Entstehen einer Jugendbewegung von rechts und die plötzlichen Ausbrüche wilder Empörung. Aber es werden auch einige ins allgemeine Kulturgut abgesunkene soziologische Selbstverständlichkeiten der kritischen Prüfung unterzogen: So scheinen die Familie stabiler und die Religion beharrlicher zu sein, als man in unserer libertären und säkularisierten Gesellschaft gemeinhin glaubt.Doch eine Diagnose unserer Zeit muß schließlich auch die Soziologie selbst befragen. Wie kann man weitermachen nach dem "Zivilisationsbruch"? Für Bude ist die Soziologie Überlebenswissenschaft. Die Differenzierung der Gesellschaft in verschiedene soziale Systeme, Funktionsbereiche und Handlungssphären ist eine Bedingung sowohl der Moderne wie auch der Barbarei. So steht die Soziologie ratlos am Ende ihres Jahrhunderts.Inhalt- Die ironische Nation- Deutsche Elite- Bewegung von rechts- Die Differenz nach der Einheit - Empörung ohne Moral- Das sozialdemokratische Argument - Kultur als Problem- Die Zukunft der Religion- Die Stabilität der Familie- Die Stadt und ihr Preis - Am Ende ratlosHeinz Bude, PD Dr. phil, geboren 1954, Soziologe, ist Leiter des Arbeitsbereichs "Politik und Gesellschaft der alten und neuen Bundesrepublik" am Hamburger Institut für Sozialforschung."Wie auch immer, Bude ist kein Tagträumer, der wärmenden Illusionen den Vortritt vor seinen kühl-einfühlsamen Deutungen einräumen würde.Wenn Ratlosigkeit stets so substanzreich und intelligent daher käme, bräuchte einem nicht bange zu sein." (Süddeutsche Zeitung, Andreas Zielcke)
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Specificații

ISBN-13: 9783930908479
ISBN-10: 3930908476
Pagini: 185
Dimensiuni: 145 x 217 x 22 mm
Greutate: 0.38 kg
Editura: Hamburger Edition