Bei diesem Titel handelt es sich um die ehemalige ISBN 3-926278-41-2 (Verlag Jakob van Hoddis, Gütersloh), jetzt mit neuer ISBN im Paranus Verlag der Brücke Neumünster.Auch 30 Jahre nach der Anerkennung der Sucht als Krankheit durch das Bundessozialgericht ist Abhängigkeit noch immer ein "Eisberg-Phänomen":- Das Gros der Suchtkranken wird kaum oder nur widerständig wahrgenommen.- Das etablierte Versorgungssystem erreicht weniger als ein Drittel der Betroffenen.- Die Suchtforschung führt weiterhin ein Schattendasein.- Für die so genannten "Nichtabstinenzfähigen" fühlt sich kaum jemand zuständig.- Die Behandlungsbedürftigkeit besonders schwieriger Menschen wird bezweifelt.- Menschen mit Doppeldiagnosen werden als Grenzgänger hin und hergeschoben.- Moralische Abwertung und Schuldzuweisungen gegenüber Suchtkranken finden auch im professionellen Bereich wieder vermehrt Gehör.- Auch nach zehn Jahren sind die Empfehlungen der Expertenkommission nur unzureichend umgesetzt.Was ist zu tun, wo geht es hin in der Suchtkrankenversorgung? Diesen Fragen ging die 50. Gütersloher Fortbildungswoche nach und damit befassen sich auch die Buch-Beiträge von: Karl Beine, Rüdiger-Rolf Salloch-Vogel, Gunther Kruse, Günther Wienberg/Georg Kremer, Ulrich Kemper, Friedhelm Stetter, Heinrich Küfner und Eckhard Schiffer.Der Inhalt:- Karl Beine: 50 Jahre Gütersloher Fortbildungswoche- Rüdiger-Rolf Salloch-Vogel: Das Subjekt kommt ins Spiel- Gunther Kruse: Alles oder Nichts - was brauchen die Betroffenen?- Günther Wienberg/Georg Kremer: Auf dem Weg zur "vergessenen Mehrheit" der Menschen im Umgang mit Alkohol-Problemen - ein public health-orientierter Zugang- Ulrich Kemper: Stapellauf zu neuen Ufern - Fortentwicklung des Gütersloher Angebots- Friedhelm Stetter: Die Behandlung Alkoholabhängiger in Psychiatrie und Psychotherapie - eine medizinische Notwendigkeit!- Heinrich Küfner: Suchtkrankenbehandlung: Raus aus der Psychiatrie?- Eckhard Schiffer: "Warum Huckleberry Finn nichtsüchtig wurde" - gegen Sucht und Selbstzerstörung bei Kindern und Jugendlichen- Ulrich Kemper: Nachwort