Die Schriften des Corpus Areopagiticum sind beseelt vom Wurzelbewusstsein des esoterischen Christentums. Sie stehen in der uroffenbarungsgeschichtlichen Tradition einer prisca sapientia, die das verborgene Wesen des Christentums dem Menschen durch eine Geheimlehre zug nglich zu machen beabsichtigt. Die christliche Geistlehre des Dionysius steht damit aber in einem grundlegenden Spannungsverh ltnis zur Theologie, die als "kanonisches Wissen von der Offenbarung" den Hieratismus des kirchlichen Kultsystems selbst f r "Mystagogie," das hei t f r das Arkanum des Christentums ausgibt. Nach Dionysius ist Mystagogie aber nur dann von g ttlicher Herkunft, wenn die selbstent u erte Gottheit des Logos sich als Antlitz Jesu im gottf rmigen Nous des Mysten selbst inkarniert. Verg ttlichung ist Schau, die der Nous des Mysten von der in ihm fleischgewordenen Gottheit Jesu selbst aktuiert. Sie ist theosophische Erkenntnis der sich im Nous ereignenden Kenosis Jesu, die der Nous selbst macht, weil sie ganz seine ist. Die g ttliche Arkanwissenschaft der Mysten Jesu wird von Dionysius in der Schrift " ber die mystische Theologie" als die "Theosophie der Christen" (MTh I, 1; 997 A) bezeichnet.