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"die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit."

Editat de Simone Schröder, Ulrike Weymann, Andreas Martin Widmann
de Limba Germană Paperback – 31 mai 2013
Der Begriff des Jahrhunderts ist für das Werk und die Wirkung des deutschjüdischen Schriftstellers Hans Keilson (1909 - 2011) in mehrfacher Hinsicht kennzeichnend - und das nicht nur, weil der Autor über 100 Jahre alt wurde. Das zwanzigste Jahrhundert mit seinen Katastrophen hat Keilsons Biographie und seine damit eng verbundene literarische und psychoanalytische Arbeit entscheidend geprägt: Keilsons erster Roman "Das Leben geht weiter" wurde unmittelbar nach seinem Erscheinen 1933 verboten. Er ging in die Niederlande ins Exil, war dort im Widerstand und praktizierte nach dem Krieg bis ins hohe Alter als Psychoanalytiker in Bussum bei Amsterdam. Keilsons medizinische Arbeiten über Traumabehandlung erfuhren in der Fachwelt Anerkennung, als Essayist, Lyriker und Verfasser erzählender Prosa - insbesondere von "Komödie in Moll" (1947) und "Der Tod des Widersachers" (1959) - stand er indessen lange außerhalb des Literaturbetriebs. Die späte Wiederentdeckung in den letzten Jahren ging mit dem Erfolg im englischsprachigen Raum und Übersetzungen in zahlreiche Sprachen einher.Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Keilsons Werk hat erst begonnen. Die Beiträge dieses Bandes möchten hierzu einen Anstoß geben, indem sie versuchen Keilson literaturhistorisch und -theoretisch in der Literatur des 20. Jahrhunderts zu verorten. Keilsons Texte werden u.a. im Kontext der Forschungsfelder Weimarer Republik/Neue Sachlichkeit, Exil-, Trauma- und Erinnerungsliteratur sowie Science Writing/Literatur und Psychoanalyse vorgestellt. Damit versteht sich das Buch auch als Einführung, die möglichst verschiedene, zentrale Facetten von Keilsons Schreiben in den Blick nimmt.
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Specificații

ISBN-13: 9783826049675
ISBN-10: 3826049675
Pagini: 300
Dimensiuni: 158 x 236 x 22 mm
Greutate: 0.45 kg
Editura: Königshausen & Neumann

Notă biografică

Simone Schröder hat an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Komparatistik, Hispanistik und Politikwissenschaft studiert. Seit 2013 arbeitet sie an einer Promotion zum Thema "Naturessayistik des 19., 20. und 21. Jahrhunderts: Untersuchungen zur Poetik und epistemologischen Funktion einer Gattung zwischen Wissenschaft und Kunst". Für ihre literarischen Arbeiten und Essays wurde sie mehrfach ausgezeichnet.Ulrike Weymann hat Neuere deutsche Literaturwissenschaft, Komparatistik und Politikwissenschaft in München, Portland (Oregon), Santa Barbara (Kalifornien) und Berlin studiert. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in der Inter- und Transmedialiät, der Narratologie, der Fiktionstheorie, der Literatur der Weimarer Republik und der Spaziergangs- und Reiseliteratur. Letzte Veröffentlichung: [Gast-Hg., zusammen mit Jens Birkmeyer und Torsten Pflugmacher] Der Deutschunterricht. Themenheft: Alexander Kluge, 06/2012.Andreas Martin Widmann unterrichtet am UCL in London deutsche Sprache und Literatur. Er wurde 2008 mit einer Arbeit über kontrafaktische Geschichtsdarstellung im postmodernen Roman promoviert. 2012 ist sein Debütroman "Die Glücksparade" (Rowohlt) erschienen, für den er mit dem Mara-Cassens-Preis 2013 ausgezeichnet wurde.

Cuprins

S. Schröder / U. Weymann / M.A. Widmann:Einführung I. Kontexte und Rezeption H. Detering: Hans Keilson - Erinnerung an einen Schriftsteller und Freund Damion Searls: From the rag shop into the New York Times - a translator's note - C. H. Niekerk: Hans Keilson im Exil. Zur deutsch-niederländischen Transkulturation in "Da steht mein Haus" / in den autobiografi schen Schriften II. Hans Keilson als Lyriker H. Schmiedt: "In der Luftschaukel der Sprache". Anmerkungen zu Hans Keilsons Lyrik - R. Görner: Hans Keilsons Poesie der Tonartenwechsel III. Zu Hans Keilsons Romanen und ErzählungenW. Fähnders / H. Karrenbrock: Hans Keilsons "Das Leben geht weiter" und der Roman der späten Weimarer Republik - M. Lickhardt: Männlichkeitsbilder in "Das Leben geht weiter" im Spiegel der Wirtschaftskrise - A. M. Widmann: In der Kammer. Zur Erzählarchitektur in "Komödie in Moll" - T. Pfl ugmacher: Wohin mit der Leiche? "Komödie in Moll" und ihre didaktischen Implikationen tbd.: zu "Der Tod des Widersachers" - A. M. Parkinson: "Death of the Adversary" Emotions and the Affective Structure of Anti-Semitism in Postwar Psychoanalysis and Literature - U. Weymann: Literatur als Bühne. Rollenkonzeptionen und theatrale Strukturen in der Prosa Hans Keilsons/Das Leben als Bühne IV. Essays und autobiographische Arbeiten J. Birkmeyer: Sprache nach den Erfahrungen des Holocaust. Zu Hans Keilsons Essays - M.-C. Bugelnig: "Schreiben, das ist für mich eine andere Möglichkeit spazieren zu gehen, in der Welt": Topographien der Erinnerung. Zu Hans Keilsons Erinnerungsbuch "Da steht mein Haus" - A. Michaelis: Nachbarn in der Fremde. Hans Keilsons "Da steht mein Haus" im Horizont kanonischer Erinnerungsbücher von Überlebenden der Shoah V. Psychoanalyse und Literatur bei Hans Keilson S. Schröder: Erzählstrukturen im Kontext psychoanalytischer Fallerzählungen - B. Mahlmann-Bauer: Über die Anwendung von Keilsons anamnetischer Methode der sequentiellen Analyse auf die Auswertung der Holocaust-Erinnerungsliteratur - H. Grugger: Intersubjektivität zwischen Sagbarem und Unsagbarem. Hans Keilsons "Schrei ins Leere" im Spiegel des aktuellen Traumadiskurses VI. Dokumentarisches M. Keilson-Lauritz: Der literarische Nachlass von Hans Keilson - eine Bestandsaufnahme