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Die Wahlverwandtschaften

Autor Anneliese Botond
de Limba Germană Paperback – 19 iul 2006
Bis heute gelten die Wahlverwandtschaften als uninterpretierbar und rätselhaft. Die "durchgreifende Idee", nach der Goethe gearbeitet hat, erschloß sich weder hermeneutischer Forschung noch diskursanalytischem Scharfsinn. Relativ früh wurde Rousseaus Neue Héloise als Quelle des Romans erkannt, nicht aber die der Umgestaltung zugrunde liegende kritische Intention Goethes. Der vorliegende Vergleich beider Werke, der diesen Aspekt berücksichtigt, weist ,Die Wahlverwandtschaften' als den naturwissenschaftlich fundierten Gegenentwurf zu Rousseaus platonisch-christlich orientiertem Roman aus und erbringt schlüssig: Beide Werke stehen in der Nachfolge von Abélards ,Héloïse' ; beiden liegt die Idee zugrunde, aus Eva solle Maria werden; beiden gemeinsam ist auch das Transformationsprinzip, die Analogieantithese, wobei (im Ganzen wie im Einzelnen) die Analogie zum Vergleich auffordert, der Gegensatz die Kritik erkennen läßt. Während jedoch Rousseau, vom Aufklärer zum "champion de Dieu" mutiert, in seiner Neuen Héloïse den berühmten alten Stoff lediglich säkularisiert und moralisiert hat, entzieht Goethe der Idee von der zu wiederholenden christlichen Heilsgeschichte die Grundlage, indem er sie als unsittlich entlarvt (der Ehebruch in der Phantasie, das Sohnesopfer) und setzt ihr ein neues, auf Eigenverantwortung gegründetes Verständnis von Sittlichkeit entgegen.
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Specificații

ISBN-13: 9783826031861
ISBN-10: 3826031865
Pagini: 100
Dimensiuni: 155 x 235 x 12 mm
Greutate: 0.19 kg
Editura: Königshausen & Neumann

Notă biografică

geb. 1922, Dr. phil., Docteur de l'Université de Paris, berufstätig als Lektorin (Insel Verlag), Rezensentin (FAZ) und Übersetzerin (u.a. Isabel Allende).