Dr. Klaus Sperk zu seinem Buch: Bei der Aktualität des Themas lag es nahe, wichtige Stationen des Jakobswegs durch Süddeutschland und Frankreich als Eckpunkte einer Reise-Erzählung herzunehmen. Dies hatte überdies den Vorteil, dass ich persönliches Erleben mit ins Spiel bringen konnte. Das Motiv der Pilger-Reise zur Schilderung gesellschaftlicher, ökonomischer und historischer Verhältnisse zu nutzen, ist indes schon alt: Um das Jahr 1400 beschrieb der englische Diplomat und Dichter Geoffrey Chancer die Teilnehmer einer Pilgerfahrt nach Canterbury in liebevollen Porträts und charakterisierte sie zugleich durch ihre Erzählungen. Meine Studenten an der Universität Mannheim lernten in den jeweiligen Mittelenglisch-Seminaren nicht nur die teils skurrilen Pilger der Canterbury Tales lieben, sondern auch die komplizierten Strukturen der englischen Grammatik begreifen. Wer heutzutage auf dem Jakobsweg wandert oder fährt, sollte durch das vorliegende Buch daran erinnert werden, dass kulturgeschichtliche und wirtschaftliche Fakten den Alltag des Santiago-Pilgers prägten.