Meine Forschung befasst sich mit der Anthropologie von Dr. William Crocker und seinem Aufzeichnungsunternehmen, dem Festival der Masken der Canela-Gruppen im brasilianischen Bundesstaat Maranhão. Crocker begann 1957 mit Feldforschungen bei den Canela und setzte diese mit Unterbrechungen bis 2011 fort. Fotografie und Film spielten eine wichtige Rolle bei seinen Beobachtungen, und sein Einsatz dieser Medien erwies sich als äußerst innovativ für ethnografische Studien. Bislang sind diese Aufnahmen weitgehend unerforscht und wissenschaftlich unterbewertet. Die vorliegende Arbeit ist eine Analyse seines visuellen Unternehmens. In späteren Kapiteln wird das Bildmaterial zur Analyse des ethnografischen Inhalts der Zeremonie des Maskenfestes herangezogen. In diesem Buch wird zunächst Crockers Aufmerksamkeit auf das Festival gelenkt, um sich dann der Frage zuzuwenden, wie das Festival dazu beiträgt, das persönliche "Selbst" als Teil eines Geflechts sozialer Beziehungen zu konstruieren. Ich behaupte, dass die Zeremonie einen wichtigen Weg aufzeigt, wie die Canela das Wesen des Menschseins konzeptualisieren: die zentrale Bedeutung des Teilens bei der Bildung der Canela-Persönlichkeit. Das Maskenfest kann als ein Modell für das Leben gesehen werden.