Diese Untersuchung befasst sich mit dem Einfluss von Dichte und Schlupf auf die Wälzfestigkeit einsatzgehärteter Sinterstähle. Als Ausgangspulver für die Werkstoffe wurden das unlegierte Pulver Ancorsteel 1000C und das mit 0,35 Gew.-% Molybdän vorlegierte Pulver Ancorsteel 30HP der Hoeganaes Corporation verwendet. Beiden Pulvern wurden 1,5 Gew.-% Hymod-Kupfer, 0,3 Gew.-% Graphit Kropfmühl UF4 sowie als Schmiermittel 0,6 Gew.-% Kenolube beigemischt. Aus diesen Pulvern wurden Versuchsserien mit Dichten von 7,11 g/cm³, 7,33 g/cm³ sowie nahezu voller Dichte 7,85 g/cm³ hergestellt. Um die Anwendbarkeit der Untersuchungsergebnisse sicherzustellen, fanden die kritischen Herstellungsprozesse Sintern, Oberflächenverdichten und Einsatzhärten bei Industriepartnern unter industrieüblichen Bedingungen statt.Aus den Ergebnissen von Einstufen-Versuche auf mehreren Lasthorizonten bei Schlupfzuständen von 0, -8, -17 und -26 % unter hydrodynamischen Kontaktbedingungen werden die Zeitfestigkeitsgeraden sowie die Wälzfestigkeiten bei NG = 10 e8 Schwingspielen bestimmt. Anschließend wird der Einfluss von Dichte und Schlupf auf die Wälzfestigkeit mit Hilfe eines gemeinsamen funktionalen Zusammenhanges beschrieben. Des Weiteren wird die Werkstoffermüdung in Abhängigkeit von Dichte, Schlupf und Hertzscher Pressung anhand von plastischer Verformung, Härteverläufen, Phasenanalysen, Eigenspannungen, Risstiefen sowie der Oberflächentopographie untersucht und mit bestehenden Schadenshypothesen sowie Ergebnissen anderer Untersuchungen verglichen.