... Nele versuchte, ihre Schläfen vom Druck meinerFinger zu befreien. Resignierend, jedoch vollerVerachtung in Tonfall und Blick flüsterte sie schließlich:»Welch falsche Schlange Ihr doch seid!«Meine Hände umklammerten sie, und ich spürteunbändige Lust, sie zu Boden zu stoßen, auf ihremKörper herumzutrampeln, ihn zu zerquetschen, zuzermalmen. Aber noch im Ansatz dieser Bewegungerwachte ich wie aus einem Albtraum.Entsetzt über meinen Jähzorn, über diesen grausigenSog, in den ich geraten war, stieß ich siezurück, sah sie über ihr langes Hemd stolpernund stürzen. Wie ein Fischernetz flog die Spitzenstolaüber sie hinweg, sie verfing sich darin mitrudernden Armen, aber ich realisierte nicht, dassich es war, die sie in diese Lage gebracht hatte.Obwohl mich der Gedanke >Hilf ihr, sie ist dochkrank!< durchzuckte, bewegte ich mich nicht. Hatteich eben noch in einem mir unbekannten Stückeine Rolle übernommen, so war ich plötzlich wiederein erschrockener, erstarrter Zuschauer ...