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Ethisches Erzahlen Bei Adalbert Stifter. Die Erzahlung "Granit" Und Die "Vorrede" Zu Seiner Erzahlsammlung "Bunte Steine"

Autor Hofer, Selma
de Limba Germană Paperback
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universitat Konstanz, Veranstaltung: Ethik des Erzahlens, Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Interpretation der Erzahlungen, im Besonderen der Erzahlung "Granit" wurde Adalbert Stifter haufig ein rein padagogisches Anliegen unterstellt. Ziel dieser Arbeit soll es sein zu illustrieren, durch welche Elemente Stifters' Fokus und Stil, wie durch seine besondere Art der Beschreibung der Natur und der Menschen, die Welt letztlich als ordnungsgema und sittlich wahrzunehmen ist. Dies mit Bezug auf die Vorrede der Erzahlsammlung "Bunte Steine," welche seine personlichen moralischen Vorstellungen der Menschheit zu erklaren versucht und in die narrative Ethik der folgenden Erzahlungen einfuhrt. Ethik an sich zu erfassen und im Rahmen einer Hausarbeit zu definieren ist schwer moglich. Die verschiedenartigsten Wissenschaften haben sich damit befasst. Eindeutig geht eine Ethikdiskussion mit der Frage nach Moral einher. Moralisches Empfinden und Urteilen muss von jedem Menschen erlernt werden um dieses erkennen, bewerten und selbstreflektiv beurteilen zu konnen. Moralitat in Erzahlungen und Geschichten setzt eine ausgebildete Identitat, Empathiefahigkeit, ein erfahrenes und erlerntes Wertesytem wie auch (personliche) Geschichte voraus. Inwiefern Stifter eine narrative Ethik in seiner Erzahlung "Granit" und der, "Vorrede" beschreibt, versuche ich zu erfassen. Die genannten, notigen Attribute des moralischen Empfindens sollen hierbei eine zentrale Rolle spielen.
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Specificații

ISBN-13: 9783668205161
ISBN-10: 3668205167
Pagini: 30
Dimensiuni: 148 x 210 x 2 mm
Greutate: 0.05 kg

Notă biografică

Heinrich von Kleist produzierte eine beachtenswerte Sammlung von Erzählungen und dramatischen Werken, welche die zeitgenössischen intellektuellen, ästhetischen, philosophischen und ethischen Ansichten und Zustände seiner Zeit aufgreifen, sie mit ihren inhärenten Konflikten konfrontierten und in Frage stellten. Kritisch betrachtete er die sozialen und politischen Umstände seiner Zeit und mit einem unglaublich feinen Gespür für die menschliche Psyche ver-, und bearbeitete Kleist diese Themen in seinen Werken. Die meisten Figuren in Kleists Werken befinden sich in einem Konflikt zwischen der eigenen Natur (dem Subjekt) und der Kultur mit ihren Paradigmen, Idealen und Hierarchien. Neben den Schriften Kants, welche Kleists Leben und Denken maßgeblich beeinflussten, die Forschung spricht von einer Kant-Krise Kleists, sind es auch die Werke Rousseaus, dessen radikale soziale Kritik und seine Idee einer neuen Form der Institution des Staatsapparates (Natur über Kultur, Gefühl über Verstand). Nach der Herrmannsschlacht schrieb Kleist mit dem Prinzen von Homburg ein weiteres, patriotisches und auch politisches Drama mit realhistorischen Bezügen zu Prinz Friedrich von Hessen-Homburgs Teilnahme an der Schlacht bei Fehrbellin von 1675. Der Konflikt erstreckt sich jedoch auch auf emotionale, familiäre Beziehungen und politische Bedingungen. Homburg bricht nicht nur das Gesetz indem er gegen die Order seines Herrschers verstößt. Außerdem liegt auch ein Vater-Sohn-Konflikt vor, eine Problematik der Machtverhältnisse und der Abgrenzung. In dieser Hausarbeit möchte ich, nach einer Definition der Begriffe, auf die Strukturen von Macht und Autorität in Kleists Prinz Friedrich von Homburg eingehen.