Seit den bahnbrechenden Arbeiten Charles Darwins wird allgemein angenommen, es sei das Prinzip der nat rlichen Auslese, welches die Evolution des Lebens und die Vielfalt der Arten bewirke: Besser an ihren Lebensraum angepasste Individuen hinterlassen durchschnittlich mehr Nachkommen als weniger gut angepasste. Peter Mersch weist dagegen nach, dass es sich bei der nat rlichen Selektion um das Ergebnis der Wirkungen grundlegenderer, auf den Selbsterhaltungs- und Reproduktionsinteressen von Individuen beruhender Prinzipien handelt, die er unter dem Namen "Systemische Evolutionstheorie" zusammenfasst. Damit kann er nicht nur die biologische, kulturelle, soziale, wissenschaftliche und technische Evolution aus wenigen einheitlichen Mechanismen heraus erkl ren, sondern auch das "Central Theoretical Problem of Human Sociobiology" l sen. Gem der Systemischen Evolutionstheorie k nnen nur selbsterhaltende, selbstreproduktive Systeme eigendynamisch evolvieren. Daraus folgt aber, dass - anders als von Richard Dawkins vermutet - weder "egoistische" Gene noch Meme Gegenstand der Selektion sein k nnen. Auch widerspricht die Theorie wesentlichen Grundannahmen der Luhmannschen Systemtheorie. Mit der sexuellen Selektion gelang der Natur eine ganz entscheidende Innovation, n mlich die Einf hrung der marktm igen "Gefallen-wollen-Kommunikation", die ihr die M glichkeit gab, vielf ltige, den Prinzipien der Systemischen Evolutionstheorie gen gende evolutive Infrastrukturen zu schaffen. Dieser Durchbruch d rfte ma geblich verantwortlich gewesen sein f r die Herausbildung unserer gro en Gehirne und unserer Zivilisation, aber auch f r eine ungeheure Verschwendung. Das Zusammenspiel von Systemischer Evolutionstheorie und Gefallen-wollen-Kommunikation kann erkl ren, wie aus der auf die Erde einstr menden Sonnenenergie und ersten Lebensformen zun chst Pflanzen, Dinosaurier und L wen, dann Menschen, Autos, Mobiltelefone, Banken, Technologiekonzerne und schlie lich eine enorme Umweltzerst r