Fachwissenschaftliche Erkenntnis und schulpraktisches Handeln benötigen Brücken, die den komplexen Prozess des Lehrens und Lernens fachlicher und fachübergreifender Kenntnisse analysieren, strukturieren und organisieren. In diesem facettenreichen Theorie- und Handlungsspektrum begründet sich fachdidaktische Forschung und Lehre. Die Diskussion über diese Disziplin wird dadurch erschwert, dass ein Konsens über den wissenschaftstheoretischen Standort der Fachdidaktik nicht gefunden wurde.Die Arbeit greift dieses Desiderat auf und versucht, einen zusammenfassenden Überblick über den Verlauf und den Stand dieser Diskussionen aus unterschiedlichen Perspektiven zu geben. Nach ca. 40 Jahren fachdidaktischer Entwicklungsarbeit an Hochschulen soll diese Zwischenbilanz dazu beitragen, eine sachliche Beurteilung der Vorgänge zu erleichtern. Ein Ziel dieser Bestandsaufnahmen und Analysen ist, ein nachhaltiges und tragfähiges Konzept von Fachdidaktik zu entwickeln, das den mehrdimensionalen Anforderungen an Fachdidaktik gerecht zu werden versucht. Dabei steht im Vordergrund, sich der ursprünglich geforderten wissenschaftlichen Autonomie erneut bewusst zu werden und auf der Grundlage eines solchen Selbstverständnisses Fachdidaktik als ein konstitutives Element universitärer Lehrerbildung zu begründen.