Die Landwirtschaft ist ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens. Der agroindustrielle Sektor wächst rasant und sorgt für eine großflächige landwirtschaftliche Produktion, die es dem Land ermöglicht, auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig gibt es aber auch einen Aspekt, den es zu berücksichtigen gilt: Die Landwirtschaft ist nicht unbedingt den Gesetzen des Marktes unterworfen. Erst wenn man diese Tatsache akzeptiert, wird einem bewusst, dass es eine Alternative zum Agrarunternehmertum gibt. Eine bäuerliche Landwirtschaft, die im Wesentlichen der Subsistenzwirtschaft dient und schon immer existiert hat. Vor diesem Hintergrund versucht diese Studie, die wirkenden Mechanismen und ihre Auswirkungen zu verstehen. Um die Komponenten dieser Kategorie zu erfassen, wird zunächst ihr Entstehungskontext nachgezeichnet. Anschließend werden zwei Formen von Familienorganisationen miteinander verglichen. Ziel ist es, die für diese Studie relevanten Überlegungen hervorzuheben, um die Komplexität der Familienlandwirtschaft in Brasilien aufzuzeigen. Schließlich wird in einem letzten Teil eine Forschungsarbeit auf der Grundlage des Konzepts der Multifunktionalität der Familienlandwirtschaft durchgeführt.