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Ferrum Noricum und die Stadt auf dem Magdalensberg

Autor Harald Straube Contribuţii de H. Dolenz, G. Piccottini
de Limba Germană Paperback – 2 mai 1996
Seit der Steinzeit ist die Geschichte des Menschen von der Suche nach geeigneten Werkstoffen für seine Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände begleitet. Metallwerkstoffe haben dank ihrer Eigenschaften hervorragende Bedeutung. Das Buch beschreibt ihren Entwicklungsweg bis zu dem von den Römern hochgeschätzten Ferrum noricum, die Bedeutung der Stadt auf dem Magdalensberg in Kärnten als deren Umschlagplatz und bringt schwerpunktmäßig den durch Versuche und Funde belegten Nachweis über den Herstellungsgang dieses härtbaren kohlenstoffhaltigen Stahles. Die mit den detailliert beschriebenen thermodynamischen Grundlagen übereinstimmende Metallurgie des Rennofens unterscheidet sich deutlich von den bis vor kurzem bestehenden Vorstellungen. Die Ergebnisse führten zu einer nunmehr wesentlich sinnvolleren Neuübersetzung der einschlägigen Stellen aus der naturalis historia von Plinius. Jüngste Untersuchungen konnten zur Klärung bisher widersprüchlicher Fundergebnisse beitragen. Ziel des Buches ist es auch, den Archäologen und anderen Interessenten Einblick in die Metallurgie des Rennofens zu gewähren und immer noch bestehende irrige Ansichten zu widerlegen.
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Specificații

ISBN-13: 9783211827895
ISBN-10: 3211827897
Pagini: 204
Ilustrații: XI, 187 S. 57 Abb.
Dimensiuni: 155 x 235 x 11 mm
Greutate: 0.36 kg
Editura: SPRINGER VIENNA
Colecția Springer
Locul publicării:Vienna, Austria

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Research

Descriere

Seit der Steinzeit ist die Geschichte des Menschen von der Suche nach geeigneten Werkstoffen für seine Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände begleitet. Metallwerkstoffe haben dank ihrer Eigenschaften hervorragende Bedeutung. Das Buch beschreibt ihren Entwicklungsweg bis zu dem von den Römern hochgeschätzten Ferrum noricum, die Bedeutung der Stadt auf dem Magdalensberg in Kärnten als deren Umschlagplatz und bringt schwerpunktmäßig den durch Versuche und Funde belegten Nachweis über den Herstellungsgang dieses härtbaren kohlenstoffhaltigen Stahles. Die mit den detailliert beschriebenen thermodynamischen Grundlagen übereinstimmende Metallurgie des Rennofens unterscheidet sich deutlich von den bis vor kurzem bestehenden Vorstellungen. Die Ergebnisse führten zu einer nunmehr wesentlich sinnvolleren Neuübersetzung der einschlägigen Stellen aus der naturalis historia von Plinius. Jüngste Untersuchungen konnten zur Klärung bisher widersprüchlicher Fundergebnisse beitragen. Ziel des Buches ist es auch, den Archäologen und anderen Interessenten Einblick in die Metallurgie des Rennofens zu gewähren und immer noch bestehende irrige Ansichten zu widerlegen.

Cuprins

1. Der lange Weg von den Naturwerkstoffen zur Bronze.- Naturwerkstoffe — Naturkupfer: Entstehung, älteste Funde, Gie?technik schon im 4. Jtsd. v. Chr. — Künstlich erzeugtes Kupfer aus Malachit und aus sulfidischem Erz — Erste „Bronze“ aus arsenreichem Erz: Arsen-Kupfer — Zinnbronze: Rohstoffe, Zusammensetzung, Eigenschaften — Vervendung von Eisenerz als Flu?mittel..- 2. Der Übergang zur Eisenzeit.- Vom Nebenprodukt der Kupferwerkstoffe zur gezielten Eisenherstellung — Gründe für die Verdrängung der Bronze durch Eisen — Eigenschaften kohlenstofffreien Eisens und Überlegenheit kohlenstoffhaltigen Stahls — Meteoriteneisen — Natürliches Eisen von Disco — Plätze ältester Eisenerzeugung — Ältester Fund künstlichen Eisens..- 3. Vom Beginn der Eisenzeit bis zur Römischen Kaiserzeit.- Weite Verbreitung von Eisen schon zur Hallstattzeit — Funde aus Ost-, Mittel- und Westeuropa — Rennofen: Herkunft und Bauformen, Vorteile gegenüber dem Rennfeuer — Stand der Eisenhüttentechnik zur römischen Kaiserzeit, örtlich unterschiedliche Produktqualität, Hinweise von Plinius — Noricum: wichtiger Stahllieferant des Imperiums — Überlegenheit des norischen Stahles in der Beschreibung zeitgenössischer Autoren..- 4. Die Stadt auf dem Magdalensberg — Norischer Stahl.- Der Magdalensberg als Gro?handelsplatz und reicher Fundon von Halbzeug und Fertigprodukten aus norischem Eisen — Funduntersuchungen belegen den hohen Stand der Hüttentechnik, ferrum noricum ist härtbarer Stahl, seine Wahl und Behandlung richtete sich nach Produkt und dessen Verwendung — Offene Fragen zur Herkunft des Stahles und Widersprüche bezüglich des Erzeugungsweges..- 5. Beiträge zur Metallurgie des Rennofens durch Versuche.- In Einklang mit Ergebnissen von Reduktionsversuchen bis 1962 bestehende Lehrmeinung: kohlenstofffreies Weicheisen ist das typische Rennofenerzeugnis, Stahl dagegen seltenes Zufallsprodukt — Metall stets im festen oder teigigen Zustand — Um Stahl zu erhalten, ist nachträgliche Aufkohlung des Rennofeneisens erforderlich — Widersprüche zu Aussagen aus Funden — Motivation für neue Versuche und deren Ziele..- 6. Einführung in die Grundlagen des Reduktionsvorgangs im Rennofen.- Erzvorkommen — Das Zustandsschaubild Eisen-Sauerstoff — Aufgabe der Reduktion — Rennofenschlacke: Zusammensetzung und Folgerungen — Das Zustandsschaubild FeO-SiO2 — Reduktionsstufen — Direkte und indirekte Reduktion, das Boudouard-Diagramm — Das Baur-Glaessner-Schaubild, Bedingungen für die Aufkohlung von Eisen — Gemeinsame Darstellung der Gleichgewichtsdiagramme O-Fe und Fe-Fe3C und die möglichen Endlagen der Reduktion — Einflu? anderer Oxide auf die Reduktion und das Verhalten von Nichteisenmetallen sowie von Schwefel und Phosphor — Grundsätzliche Möglichkeit der direkten Erzeugung von Stahl im Rennofen..- 7. Reduktionsversuche auf dem Magdalensberg.- Aufgabe — Versuchsöfen und Einsatzstoffe —Ablauf der Versuche — Ergebnisse: Lage und Aussehen des Reduktionsgutes, Gefüge und Kohlenstoffgehalte des gewonnenen Eisens, Zusammensetzungen von Schlacken und nichtmetallischen Einschlüssen..- 8. Diskussion der Versuchsergebnisse und Folgerungen.- Erster experimenteller Nachweis direkter Stahlerzeugung im Rennofen — Vorgänge im Schacht: Vorwärmung und Trocknung des Erzes, erste Bildung kleiner Eisenteilchen durch indirekte Reduktion in ca. 1/3 der Schachthöhe, bald nachher beginnende Aufkohlung, Schmelzen des kohlenstoffreichen Eisens und Ansammlung in Bodennähe, unter dort vorhandenen oxidierenden Bedingungen: Entkohlung und Wiedererstarrung — Hinweis auf gute Verhüttbarkeit auch armer Erze im Rennofen — Widerlegung älterer Hypothesen..- 9. Ergebnisse aus Funden und anderweitigen Reduktionsversuchen.- Fundluppeen vom Magdalensberg: Chemische Zusammensetzung und Gefüge — Hinweise auf Eisenerzverhüttung nahe dem Magdalensberg und der seinerzeit praktizierten direkten Stahlgewinnung — Bestätigung des schon von R. Mitsche vermuteten bewu?ten Hinarbeitens auf hohe Kohlenstoffgehalte und Erhärtung der Aussagen aus den Reduktionsversuchen über den Verfahrensablauf — Zeugnisse für bedeutenden antiken Eisenhüttenplatz im nahen Görtschitztal — Untersuchung von einschlägigen Funden vom Magdalensberg durch 0. Schaaber — Funde kohlenstoffhaltigen Eisens aus dem Burgenland und anderen Gebieten au?erhalb der Region Noricum — Analoge Ergebnisse zum Magdalensberg bei jüngeren Reduktionsversuchen selbst bei Verwendung manganarmen Erzes..- 10. Interpretation zeitgenössischen Schrifttums aufgrund der Ergebnisse vom Magdalensberg.- Naturalis historia von Plinius, der alten Übersetzung zugrundeliegende Ansichten, Annahmen über Plinius’ Arbeitsweise — Dem Eisen geltender Originaltext und die neue Übersetzung von H. Vetters — Hinweise im Urtext auf harten Stahl aus dem Rennofen und Verflüssigung des Eisens — Verbleibende schwer deutbare Textstellen, Erklärungsversuche — Meteorologica von Aristoteles..- 11. Geklärte und offene Fragen.- Noch offene Fragen betreffen die recht homogene Kohlenstoffverteilung in den meisten Fundluppen, die Gründe für das Vorhandensein mit Schlacke umgebener Primärprodukte aus dem Rennofen im Stadtgebiet und die Arbeitsweise für das Frischen des sehr kohlenstoffreichen Zwischenproduktes..- 12. Eisenverarbeitung auf dem Magdalensberg (von Heimo Dolenz).- Römische Zivilschmieden, Terminologie und zeitgenössische Darstellung — Werkstofffunde aus Wildbach Einöd (Steiermark), Ulaka (Slowenien) und Auerberg (Schwaben) — Funde eisenverarbeitender Anlagen auf dem Magdalensberg, dortige Schmiedetätigkeit (Halbzeug, Schmiedewerkzeug, Absatzmärkte, Kennzeichnung der Fertigprodukte) — Wandel der Bedeutung der Eisenverarbeitung im Zuge der Stadtentwicklung..- 13. Die Stadt auf dem Magdalensberg. Geschichte — Handel — Kultur (von Gernot Piccottini).- Lage, Blütezeit, Beziehungen zu Rom — Ansiedlung italischer Händler — Eisenverarbeitung in der Anfangsphase — Entstehung des Forums, die vier Bauperioden, Baukonzepte — Ritzinschriften, Export von Bergkristallen, italische Importe — kulturelle Impulse aus dem Süden — Bauten im Händlerviertel, Werkstätten für Metallwaren — aussagungskräftige Funde — bauliche Veränderungen nach friedlicher Besetzung — Präsenz römischer Militärs und von Verwaltungseinrichtungen — Goldbarren für Rom — Neubauten in der Spätzeit, Grö?e der Stadt — Aufgabe der Stadt und Neuansiedlung im Tal..