Im Sommer 1920 begegnen sich Catherine Pozzi und Paul ValÄry zum ersten Mal. Paul ValÄry hat gerade sein ber¿hmtes Gedicht ÈLe CimetiÅre marinÇ verÜffentlicht und Catherine Pozzi schreibt an einer literarisch-philosophischen Abhandlung ¿ber die Wahrnehmung. Die Liebe der beiden hinterlè°t ihre Spuren nicht nur in Tageb¿chern und persÜnlichen Aufzeichnungen, sondern spiegelt sich auch in den formvollendeten Versen, die ValÄry und Pozzi zugleich f¿r ein Üffentliches Publikum geschrieben haben. Die Gedichte erÜffnen einen intertextuellen Resonanzraum von Liebe und Lyrik, dessen Auslotung sich nicht in der Frage erschÜpft, Èwie es wirklich gewesen istÇ. In einer konstruktiven Auseinandersetzung mit dem Diskursbegriff Roland Barthes' und unter Einbeziehung umfangreichem unverÜffentlichten Materials zeichnet Stephanie Bung zunèchst den Èdiscours amoureuxÇ in den ÈCahiersÇ ValÄrys und im ÈJournalÇ Pozzis nach. Ausgehend davon, da° sich Literatur und Leben nicht nur mit dem Ziel der Vereindeutigung aufeinander beziehen lassen, gelangt sie so ¿ber die Figuren einer einzigartigen Liebe zu einer exemplarischen Lekt¿re der Stimmenvielfalt im Gedicht.