Fliessende Grenzen

TerraMare ist einen neue Reihe, welche das Meer als einen zum Land alternativen Lebensraum, die Beziehungen dieser beiden Räume und die sich darauf richtenden Vorstellungen thematisiert. Es sollen gegenwartsbezogene Regionalstudien als Ergebnisse von Felduntersuchungen sowie Untersuchungen zu großräumigen Kulturbeziehungen in historischer Perspektive publiziert werden. Der Schwerpunkt ist interkontinental. Er richtet sich auf das Dreieck zwischen Ostafrika, Südasien und Nordwest-Australien, das marin durch den Indischen Ozean und das Chinesische Meer verbunden ist. Temporäre Kontakte und Migrationen - begünstigt durch die mit den Jahreszeiten wechselnden Monsune und Meeresströmungen und eine dafür entwickelte, für weite Seereisen geeignete Technologie - führten zum wechselseitigen Austausch kultureller Elemente und verliefen in unterschiedlichen Richtungen innerhalb dieses Dreiecks. Während bis dato auf diesen Raum bezogene, ergologische und linguistische Vergleichsstudien dominierten, sollen in dieser Reihe politische Prozesse im Zusammenhang mit der Konstruktion und dem Wandel kollektiver Identität aufgrund von Selbst- und Fremdzuschreibungen unter Hervorhebung der südostasiatischen Perspektive betrachtet werden. Kurt Tauchmann