Angesichts der traurigen Aktualit¿von "Flucht und Vertreibung" muss es ¿berraschen, dass beide Motive bislang nur von marginaler Bedeutung f¿r die Literaturwissenschaft sind. Im vorliegenden Band versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, ¿terreich und Polen, diese L¿cke zu schlie¿n - und dies nicht nur im Hinblick auf das Fluchtgeschehen nach dem Zweiten Weltkrieg. So verstehen einige Beitr¿r "Flucht und Vertreibung" gleichsam metaphorisch als Bezeichnung f¿r eine literarische Darstellungsstrategie; andere fassen die Termini als Begriffe f¿r gesellschaftliche und individuelle Verhaltensweisen auf, die in der Literatur vermittelt werden. Schlie¿ich besch¿igen sich eine Reihe von Aufs¿en mit historischen Fluchten und ihren literarischen Gestaltungen. Aus unterschiedlichen Perspektiven widmen sich die Aufs¿e u.a. Autoren wie Josef Martin Bauer, Gottfried Benn, Johann Wolfgang Goethe, Helga Lippelt, Christoph Ransmayr, W.G. Sebald, Hans-Ulrich Treichel, Ernst Wiechert, Christa Wolf. Aus dem Inhalt: E. Leibfried: Was ist und hei¿ fremd? - D. Arendt: Vom 'literarischen Recht auf Heimat' - M. Kubisiak: Aufgekl¿e M¿hen - H.-L. Worm: Die Vertreibung der Kinder - J. Joachimsthaler: Fluchtphantasien und die fl¿chtige Thematisierung Fl¿chtender bei Goethe - P. K¿nig: Zur Migrationsgeschichte vierer Alt¿sterreicher von Geburt - T.F. Schneider: Flucht an die Front - F.M. Schuster: Widerspiegelung von Flucht, Vertreibung und Exil der osteurop¿chen Juden w¿end des Ersten Weltkriegs in autobiographischer Literatur - W. Braune-Steininger: ¿er das Sonett in der inneren und ¿eren Emigration - A. Pruszy¿ska: Die Situation des Exils in den Romanen "Arc de Triomphe" von Erich Maria Remarque und "Brudne czyny" von Marek H¿asko - S. Feuchert: Einige Bemerkungen zu Josef Martin Bauers "Soweit die F¿¿ tragen" - J. St¿ben: Vertreibung aus Kindheit und Heimat - E. Konarska: Flucht, Vertreibung und Heimatverlust in der deutschen Literatur am Beispiel "Missa sine nomine" von Ernst Wiechert - E. Mehnert: Zu Ursula H¿ntschs "Wir sind keine Kinder mehr" und "Die Geschichte einer Jugend" - C. P¿usa: Gottfried Benn und Dieter Wellershoff - J. Firaza: Rainer Werner Fassbinders "Anarchie in Bayern" - A. Pe¿ka: Zu "Stecken, Stab und Stangl. Eine Handarbeit" von Elfriede Jelinek - A. Nuber: Hans-Ulrich Treichels "Der Verlorene" im Kontext zeitgen¿ssischer Biographieerz¿ungen - J. Steigerwald: Zu Christa Wolfs "Medea" - A. Dunker: Metonymische Diskurse in W.G. Sebalds "Die Ausgewanderten"