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Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive

Editat de Regula Julia Leemann, Heidi Stutz
de Limba Germană Paperback – 31 mar 2010
VorwortObschon Hochschulen und Forschungsinstitutionen, so auch der Schweizerische Nationalfonds SNF, der Gleichstellung von Frau und Mann im akademischen Bereich wachsende Aufmerksamkeit schenken, verliert die Forschung entlang der akademischen Karriere noch immer weit mehr Forscherinnen als Forscher. Zu diesem unter dem Namen leaky pipeline bekannten Phänomen gibt es die unterschiedlichsten Erklärungsversuche, die auf den ersten Blick alle durchaus plausibel sind. Sie reichen von der Feststellung, das Phänomen sei die Folge eines vorübergehenden, d.h. nicht stationären Zustandes der Forschungsgemeinschaft und würde dereinst von selbst verschwinden, bis zum Verdacht auf geschlechtsabhängige Erfolgsraten bei Wahlverfahren und Projektevaluation. Tatsächlich wies eine im Jahre 2004 abgeschlossene Pilotstudie beim SNF in zwei von drei ausgewählten Disziplinen der Projektförderung auf unterschiedliche Erfolgsquoten von Männern und Frauen zu Ungunsten der Frauen hin. Ferner identifizierte die gleiche Studie ein zurückhaltenderes Antragsverhalten der Forscherinnen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen, d.h. eine Art weiblicher Selbstzensur. Diese vorläufigen Ergebnisse veranlassten den SNF dazu, eine vertiefende Studie über Geschlecht und Forschungsförderung in Auftrag zu geben, um grössere Gewissheit über diese Hinweise zu erhalten und um gleichzeitig weitere Faktoren, welche zur leaky pipeline beitragen könnten, näher zu untersuchen. Das vorliegende Buch berichtet über die Ergebnisse dieser zweiten Studie und stellt sie durch theoretische Überlegungen und durch den Einbezug verwandter Untersuchungen in andern Ländern in einen grösseren Kontext.Auch wenn für den SNF der Ausgangspunkt einer solchen Studie der Wunsch nach Daten und Fakten als wissenschaftliche Grundlage für weitere Gleichstellungsmassnahmen in der Forschungsförderung darstellt, darf nicht vergessen werden, dass Forschung nicht im luftleeren Raum geschieht, sondern wesentlich durch die Rahmenbedingungen geprägt ist, welche die Forschenden - in der Schweiz oder anderswo - vorfinden. Deshalb hatte die Studie nicht nur die Förderungspraxis des SNF, sondern generell die Karriereverläufe von Nachwuchsforschenden in den Blick zu nehmen und möglichst viele Faktoren für das überproportionale Ausscheiden der Frauen zu analysieren.In diesem Sammelband finden sich die wichtigsten Ergebnisse der von Regula Julia Leemann und Heidi Stutz geleiteten Studie. Wie immer bei derart komplexen Fragen stellt sich - nicht ganz überraschend - heraus, dass es keinen einzigen Grund, ja nicht einmal einen dominanten Mechanismus für die leaky pipeline gibt. Auch wenn sich die ursprünglichen Hinweise auf eine direkte geschlechtsspezifische Benachteiligung im Forschungsförderungsprozess des SNF nicht bestätigten, wurden andere Problembereiche identifiziert, in denen für eine Forschungsförderungsorganisation - aber auch für Hochschulen - Handlungsbedarf besteht: in der Laufbahnunterstützung, bei der Frage der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie, den Mobilitätsanforderungen und der internationalen Vernetzung sowie der Würdigung des Publikationsoutputs. Diese Faktoren sind untrennbar mit den Usanzen im Wissenschaftsbetrieb verknüpft und bedeuten für eine gleichstellungssensible Forschungsförderung eine grosse Herausforderung, und zwar nicht nur für den SNF, wie die hier versammelten Beiträge zu ähnlichen Studien anderer Forschungsförderungsorganisationen zeigen. Die Frage nach möglichen geschlechtsspezifischen Ungleichheiten im Zugang zur Forschungsförderung müssen ohne Scheuklappen gestellt werden. Weitere Untersuchungen sind nötig, insbesondere in jenen Bereichen, wo die Ergebnisse widersprüchlich ausfallen. Und schliesslich genügen Studien allein nicht. Den Erkenntnissen müssen Massnahmen folgen, denn das Aussitzen allein wird die Chancengleichheit in der Wissenschaft und Forschung nicht herbeiführen. Wir hoffen, mit diesem Buch unsere Erfahrungen mit andern Organisationen teilen und so die Sensibilität für Gleichstellungsfragen im akademischen Bereich fördern zu können.
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Specificații

ISBN-13: 9783725309450
ISBN-10: 3725309450
Pagini: 240
Dimensiuni: 158 x 230 x 15 mm
Greutate: 0.34 kg
Editura: Rüegger

Cuprins

Regula Julia Leemann, Heidi Stutz: Einführung Beate Krais: Das wissenschaftliche Feld und die Ordnung der Geschlechter Philipp Dubach: Leaky pipeline: der überproportionale Verlust von Frauen in wissenschaftlichen Laufbahnen in der Schweiz Heidi Stutz, Jürg Guggisberg: Ungleicher Zugang zu Mitteln der Forschungsförderung? Regula Julia Leemann, Andrea Keck, Stefan Boes: Fünf Jahre nach dem Doktorat - Geschlechtereffekte bezüglich Antragsaktivität und Verbleib in der Wissenschaft Stefan Boes, Regula Julia Leemann: Scientific achievements of young researchers: does funding make a gender difference? Regula Julia Leemann, Sandra Da Rin: Zum Verhältnis von Forschungsförderung, Laufbahn und Geschlecht - feldspezifische und habituelle Bedingungen Eric D. Widmer, René Levy, Francesco Giudici: Being female: a handicap for researchers in the competition for NCCRs? Suzanne de Cheveigné, Liisa Husu, Christian Suter: Gender and excellence in research funding: European perspectives Ina Findeisen, Katrin Auspurg, Thomas Hinz: Konkurrenz oder Sichtbarkeit? Geschlechtsspezifische Förderchancen in der Deutschen Forschungsgemeinschaft Anna Ledin, Lutz Bornmann, Gerlind Wallon: Career development and motivation analyses of female and male applicants to the EMBO Long-Term-Fellowship Programme