Die ueberlieferte Reinschrift seines Lazarus bricht kurz vor Ende des zweiten Teils jah ab - hatte Schubert hier wieder kompositorisches Niemandsland betreten, eine kuehne Vorwegnahme musikdramatischer Formprinzipien unternommen, deren Einlosung erst spateren Generationen vorbehalten sein sollte? Schaffenskrise oder schlicht eine geplatzte Auftragsarbeit? - zwischen diesen Polen orientiert sich die vorliegende Untersuchung an Kriterien, die die Autorin beim Versuch einer gattungsmaaigen Einordnung in die Wiener Traditionen nebst ihres schillernden oratorischen Umfeldes vorab erst entwickelt. Zugleich werden Materialien zur Geschichte des Oratoriums, zur Zensurpraxis der k.k. Polizeibehorde um 1820 und zur Kirchenmusikpflege in Osterreich bereitgestellt. "aschlieat eine bedeutende Luecke nicht nur im Hinblick auf Franz Schubert, sondern auch hinsichtlich der Geschichte des Oratoriums in Wien zwischen 1770 und 1830, von der bislang keine so umfassende Darstellung und Materialiensammlung existierte. (a) Die Arbeit von Christine Blanken zeichnet sich nicht nur durch eine imponierende Fuelle an Material verschiedenster Art und durch ideenreichen Wechsel von Forschungsstandpunkten aus, sondern auch durch eine glueckliche Hand im Aussondern oder Verknuepfen der gewonnenen Fakten. Sie darf daher ueber die interessante und wichtige Thematik hinaus geradezu als exemplarisch und fuer jeden Schubertianer als Pflichtlektuere bezeichnet werden." Schubert: Perspektiven "aeine wertvolle Bereicherung sowohl der Schubertliteratur als auch der Musikgeschichte Wiensa" Osterreichische Musikzeitschrift "Unbedingt zu empfehlen " Musicologica Austriaca.