English summary: In the mid-19th century, European Christians refocused their attention on the biblical sites and began to make pilgrimages to these places in increasing numbers. Also in the German speaking world, such journeys became vivid manifestations of piety and its expression in ritual and liturgy along the way. While the travelers in part followed historical tradition, they also added their own more contemporary interpretation. This interplay affected the form and appearance of worship and customs and gave them a character which was highly subjective on the one hand, but which also re-interpreted long cultivated codes in a new way. The rise of tourism, nationalism, and the tensions resulting from encounters with foreign cultures are just some of the issues covered in this volume. The study evaluates the travelogues, diaries and letters of pilgrims, thus developing an approach that so far has hardly ever been made available to the research of liturgical history. German description: Mitte des 19. Jahrhunderts ruckten die Statten der Bibel wieder neu ins Blickfeld europaischer Christen, die als Pilger in wachsender Zahl an diese Orte kamen. Auch im deutschen Sprachgebiet entwickelten sich die Besuche zu einer vitalen Instanz der Frommigkeit und ihres rituellen und liturgischen Ausdrucks auf dem Weg. Knupften die Reisenden vielfach an Vorbilder aus der Geschichte an, so speisten sie zusatzlich eine Fulle von zeitgenossischen Deutungen in das Geschehen ein. Dieses Zusammenspiel wirkte auf die Gestalt und Interpretation von Gottesdiensten und Brauchtum zuruck und verlieh ihnen ein Geprage, das einerseits stark subjektiv gefarbt war, andererseits aber auch gewachsene Formen in ein neues Licht ruckte. Der erwachende Tourismus, der Nationalismus und die Spannungen bei der Begegnung mit fremden Kulturen sind nur einige der Gesichtspunkte, die hier eine Rolle spielten. Die vorliegende Studie wertet Reiseberichte, Tagebucher und Briefe der Pilger aus und entwickelt damit einen Zugang, der in der Liturgiegeschichtsforschung bisher kaum fruchtbar gemacht ist.