Psychotherapeutische Perspektiven des fr¿hesten Lebensalters Die Beitr¿ dieses Bandes stellen einen fruchtbaren Austausch dar, der aus den unterschiedlichen Anspr¿chen von psychoanalytischer Theorie und empirischer S¿lingsforschung hervorgeht. Ergebnisse der empirischen S¿lings- und Kleinkindforschung, seien sie mehr verhaltens- oder bindungsorientiert, haben zunehmend Eingang in die psychoanalytische Entwicklungspsychologie, in Objektbeziehungstheorien und Selbstpsychologie gefunden, auch wenn ihre Evidenz in der Erfahrung des psychoanalytischen Prozesses noch weitgehend ausstehen mag. Neben den Ergebnissen der S¿lingsforschung (zusammengefa¿ von Mechthild Papousek, M¿nchen) wird vor allem auf neuere Erkenntnisse der Bindungsforschung eingegangen (Eva H¿rv¿-Heller, Frankfurt a. M.; Peter Zimmermann und Elisabeth Fremmer-Bombik, Regensburg). Sie beziehen sich auf die Arbeiten von Bowlby, der Wesentliches zum Verst¿nis der Interaktion zwischen Mutter und Kind beigetragen hat. Die M¿glichkeiten, auf die fr¿he Beziehung von Kleinkind und Bezugspersonen einzuwirken, zeigen Mechthild Papousek anhand der therapeutischen Arbeit mit sogenannten Schreibabys und ihren Eltern, Karl Heinz Brisch (Ulm) mit Fr¿hgeborenen und ihren Eltern. Eine wesentliche Erweiterung von Winnicotts Konzept des ¿ergangsobjekts gelingt Gilbert Diebold (D¿le/Frankreich) in seiner Darstellung der aufeinanderfolgenden Umwandlungen von Selbst und Objekt im ¿ergangsraum der Beziehungen. Die Herausgeber Dr. Lisa Koch-Kneidl, Diplom-Psychologin, ist Mitarbeiterin in der Klinik f¿r Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Klinikum N¿rnberg und Psychoanalytikerin in Ausbildung am Institut f¿r Psychoanalyse N¿rnberg e.V. Dr. med. J¿rg Wiesse, Arzt f¿r Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, ist Chefarzt der Klinik f¿r Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie am Klinikum N¿rnberg und Professor f¿r Psychotherapie an der Universit¿Erlangen-N¿rnberg.