Gebrochene Identitäten: Zur Kontroverse um kollektive Identitäten in Deutschland, Israel, Südafrika, Europa und im Identitätskampf der Kulturen
Editat de Werner Gephart, Karl-Heinz Saurweinde Limba Germană Paperback – 31 ian 1999
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Specificații
ISBN-13: 9783810020581
ISBN-10: 3810020583
Pagini: 172
Ilustrații: 169 S. 5 Abb.
Dimensiuni: 148 x 210 x 9 mm
Greutate: 0.21 kg
Ediția:1999
Editura: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Colecția VS Verlag für Sozialwissenschaften
Locul publicării:Wiesbaden, Germany
ISBN-10: 3810020583
Pagini: 172
Ilustrații: 169 S. 5 Abb.
Dimensiuni: 148 x 210 x 9 mm
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Ediția:1999
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Colecția VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Public țintă
ResearchCuprins
Vorbemerkung.- Einleitung: Die Konstruktion kollektiver Identitäten und die Realität der Konstruktion.- Das Gedächtnis und das Heilige. Zur identitätsstiftenden Bedeutung der Erinnerung an den Holocaust für die Gesellschaft der Bundesrepublik.- Die Parzellierung der Shoah-Erinnerung im heutigen Israel. Vom historischen Ereignis zum Gegenstand ideologischer Projektion.- Antisemitismus als nationales Identitätsprojekt? Der soziologische Gehalt der Goldhagen-These.- Das neue Südafrika — »Regenbogen« oder Apartheid-Nostalgie? Untheoretische Anmerkungen zur politischen Entwicklung unter pluraler Differenzierung.- Kulturelle Identitäten als strategischer Kompaß? Soziologische Anmerkungen zu Samuel P. Huntingtons »clash of civilizations«.- Zur sozialen Konstruktion europäischer Identität. Symbolische Defizite und europäische Realitäten.- Zu den Autoren.
Textul de pe ultima copertă
Das Buch zeigt, wie scheinbar disparate Gegenwartsdiskurse über die Erinnerung an den Holocaust in der Bundesrepublik und in Israel, das Ende der Apartheid in Südafrika sowie über den "Kampf der Kulturen" und die Frage nach einer europäischen Einheit zusammenhängen und das Problem der Kollektiven Identitätsbildung in den Vordergrund rücken.
Soziale Identitäten sind in ihren historischen Bezügen, ihren aktuellen Selbstbeschreibungen und Solidaritätsansprüchen durch Diskontinuitäten, Widersprüche und Ambivalenzen gekennzeichnet. Gefährdungen sozialer Identitäten gehen zumeist von den Versuchen aus, diese Mehrdeutigkeiten durch ideologische Einheitsformeln unsichtbar zu machen oder eine kollektive Einheit durch Ausgrenzungen erzwingen zu wollen. Die Auseinandersetzung um den Kern des Nationalsozialismus - wie er zuletzt in der Goldhagen-Kontroverse sichtbar geworden ist - betrifft gerade die Frage, inwieweit die Judenvernichtung in Deutschland als ein kulturell verankertes Projekt einer pathologischen Identitätsstiftung interpretiert werden kann. Der Umgang mit der Erinnerung an den Holocaust ist keinesfalls nur ein deutsches Problem. Die Komplexität der Problemlage wird deutlich, wenn man bedenkt, daß der kollektive Bezug auf die Shoah seinerseits für die Genese der Identität des Staates Israel konstitutiv und zugleich prekär ist. Soweit diese Identitätsbildung religiös motiviert ist, verweist die Lage in Israel auf das globale Phänomen des Wiederauflebens religiöser Muster der kollektiven Identitätsstiftung. Huntington hat dies zum Anlaß für seine These eines universellen Kampfes der Kulturen genommen, deren politische Konfliktlinien in erster Linie durch religiöse Deutungs- und Handlungsmuster geprägt sind. Vor diesem Hintergrund erhält die Frage nach den Chancen und Grenzen einer europäischen Identität eine Bedeutung, die über die aktuellen Fragen der wirtschaftlichen und politischen Integration hinausweist. Geradeeuropäisch gesinnte Bürger und Politiker insis
Soziale Identitäten sind in ihren historischen Bezügen, ihren aktuellen Selbstbeschreibungen und Solidaritätsansprüchen durch Diskontinuitäten, Widersprüche und Ambivalenzen gekennzeichnet. Gefährdungen sozialer Identitäten gehen zumeist von den Versuchen aus, diese Mehrdeutigkeiten durch ideologische Einheitsformeln unsichtbar zu machen oder eine kollektive Einheit durch Ausgrenzungen erzwingen zu wollen. Die Auseinandersetzung um den Kern des Nationalsozialismus - wie er zuletzt in der Goldhagen-Kontroverse sichtbar geworden ist - betrifft gerade die Frage, inwieweit die Judenvernichtung in Deutschland als ein kulturell verankertes Projekt einer pathologischen Identitätsstiftung interpretiert werden kann. Der Umgang mit der Erinnerung an den Holocaust ist keinesfalls nur ein deutsches Problem. Die Komplexität der Problemlage wird deutlich, wenn man bedenkt, daß der kollektive Bezug auf die Shoah seinerseits für die Genese der Identität des Staates Israel konstitutiv und zugleich prekär ist. Soweit diese Identitätsbildung religiös motiviert ist, verweist die Lage in Israel auf das globale Phänomen des Wiederauflebens religiöser Muster der kollektiven Identitätsstiftung. Huntington hat dies zum Anlaß für seine These eines universellen Kampfes der Kulturen genommen, deren politische Konfliktlinien in erster Linie durch religiöse Deutungs- und Handlungsmuster geprägt sind. Vor diesem Hintergrund erhält die Frage nach den Chancen und Grenzen einer europäischen Identität eine Bedeutung, die über die aktuellen Fragen der wirtschaftlichen und politischen Integration hinausweist. Geradeeuropäisch gesinnte Bürger und Politiker insis