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Gericht und Gedächtnis

Autor Mirjam Wenzel
de Limba Germană Paperback – 30 sep 2009
Bereits das antike Theater verstand die juristische Praxis als eine Matrix der Darstellung. Auch die deutschsprachigen Streitschriften, Essays, Dramen und Filme der 1960er Jahre, die im Kontext der Prozesse gegen die nationalsozialistischen Täter entstehen, bedienen sich dieser Dramaturgie: Sie reflektieren und repräsentieren das undarstellbare Geschehen in den Formen und Topoi einer Gerichtsverhandlung. Im Zentrum der beginnenden philosophischen und literarischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust stehen die Fragen nach Schuld und Verantwortung sowie der Wunsch nach einem Urteil, das eine allgemeingültige Lehre zu garantieren und universales Gedächtnis zu stiften vermag. Unter diesen Aspekten nimmt Mirjam Wenzel eine systematische Untersuchung des beginnenden deutschsprachigen Holocaust-Diskurses vor. Sie analysiert die Dokumentardramen von Peter Weiss, Heinar Kipphardt und Rolf Schneider und beschreibt deren Zusammenhang mit den moralischen, politischen und völkerrechtlichen Vorstellungen von Theodor W. Adorno, Günther Anders, Hannah Arendt und Karl Jaspers. Vor diesem Hintergrund entwickelt sie eine grundlegende Kritik an den ästhetisierenden und psychologisierenden Tendenzen der gegenwärtigen Gedenkkultur.
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Specificații

ISBN-13: 9783835305694
ISBN-10: 3835305697
Pagini: 415
Dimensiuni: 149 x 223 x 33 mm
Greutate: 0.61 kg
Editura: Wallstein Verlag GmbH

Notă biografică

Die Autorin Mirjam Wenzel, geb. 1972, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Theaterwissenschaft und Politologie in Berlin, Promotion an der Ludwig Maximilians Universität München. Seit 2007 leitet sie die Medienabteilung im Jüdischen Museum Berlin.

Recenzii

»gut geschriebene, akribisch recherchierte Studie"(Anja Schnabel, Peter Weiss Jahrbuch für Literatur, Kunst und Politik im 20. Jahrhundert, Bd. 19, 2010)»Die Studie ist als ein wichtiger Beitrag zur Erforschung des kollektiven Nachkriegsgedächtnisses zu bewerten.«(Heidrun Kämper, Germanistik, H. 1.2, 2010)