Beim Ausscheiden eines Gesellschafters aus einer Gesellschaft entsteht zwangsläufig ein Interessenkonflikt zwischen dem ausscheidenden Gesellschafter, der eine möglichst hohe Entschädigung für die Aufgabe seines Geschäftsanteils anstrebt und den verbleibenden Gesellschaftern, bei denen die Substanzerhaltung der Gesellschaft im Vordergrund steht. Durch zweckmäßige Abfindungsklauseln im Gesellschaftsvertrag könnte dieser Konflikt entschärft werden. Diese Arbeit untersucht solche Abfindungsklauseln in GmbH-Gesellschaftsverträgen und die darin festgelegten Bewertungsverfahren. Im ersten Teil der Arbeit werden Funktionen von Abfindungsklauseln, diverse Ausscheidungsgründe sowie verschiedene Bewertungsverfahren vorgestellt. Dem folgt ein zweiter Teil, in welchem die Ergebnisse der ausgewerteten Gesellschaftsverträge im Rahmen einer deskriptiven statistischen Analyse präsentiert werden. Dabei wird im Besonderen auf die verwendeten Bewertungsverfahren eingegangen und auf die Frage, ob eine Differenzierung der Verfahren nach dem Ausscheidungsgrund erfolgte.